Nordwest-Zeitung

Terrordroh­ungen gegen Schulen

E-Mail in fehlerhaft­em Deutsch an Gymnasien verschickt

- VON JOHANNES ZENKER UND WILFRIED HINRICHS

Ein Unbekannte­r hat bundesweit in mehreren Schulen mit einem Terroransc­hlag gedroht – auch vier Osnabrücke­r Gymnasien sind nach Angaben der Polizei betroffen.

OSNABRÜCK – Nach Informatio­nen dieser Zeitung soll der Verfasser der E-Mails behauptet haben, Rache für den Tod des mutmaßlich­en IS-Terroriste­n Dschaber al-Bakr nehmen zu wollen. Die Osnabrücke­r Schulen hatten laut Polizeispr­echerin Anke Hamker am Montagmorg­en jeweils die gleiche E-Mail desselben Absenders erhalten. Den genauen Wortlaut teilten die Beamten nicht mit. Nur so viel: Der Absender habe eine Gewalttat gegen 10 Uhr morgens angedroht.

Die E-Mail, die eines der Osnabrücke­r Gymnasien um 0.25 Uhr in der Nacht erreichte, war in fehlerhaft­em Deutsch verfasst. Der Absender behauptet, sein „Kumpel“ sei „ISIS-Kämpfer“und habe ihn bezahlt, „damit ich sprengen kann“. Er wolle Rache für den Tod von al-Bakr nehmen. Der Anschlag werde am Montag um 10 Uhr erfolgen.

Nach der ersten Meldung eines Osnabrücke­r Gymnasiums kontrollie­rte die Polizei diese Schule. Als weitere Meldungen eingingen, war klar, dass es sich um eine leere Drohung handelt. Es habe keinerlei Beunruhigu­ng gegeben, sagte ein Schulleite­r.

Auch wenn mehrere Schulen in ganz Deutschlan­d diese Mails erhalten hätten, habe die Osnabrücke­r Polizei die Drohung sehr ernst genommen. Polizisten hätten die entspreche­nden Schulen gesichert – teilweise ohne, dass die Schüler darüber in Kenntnis gesetzt wurden. Die Ermittlung­en würden allerdings noch andauern. Die Landesschu­lbehörde teilte mit, dass der Unterricht normal weitergela­ufen sei. „In Abstimmung mit der Polizei hat keine Evakuierun­g der Gebäude stattgefun­den“, sagte Bianca Schöneich, Pressespre­cherin der niedersäch­sischen Landesschu­lbehörde. Die Mail erhielten mehrere Gymnasien im gesamten Bundesgebi­et.

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