Alles eine Frage der Schere
Werkzeuge werden oft selbst bezahlt – Wenig Geld für Azubis
Der beruf kämpft gegen ein schlechtes Image und sinkende Auszubildendenzahlen. Es stellt sich die Frage, was die Einführung des Mindestlohns gebracht hat.
NÜRNBERG – Bob geht immer. Ansonsten: lange Haare, Locken, Natürlichkeit. Folgt man den Trends der Friseurmesse „Haar 2016“in Nürnberg, soll es so im Herbst und Winter auf den Köpfen aussehen. Eins ist gewiss: Kein Haarschnitt ohne Kamm und Frisuren-Schere.
Jennifer Schropp hat sich neulich eine neue Haarschere bestellt. Die 21-Jährige arbeitet seit drei Jahren als Friseurgesellin in einem Unterallgäuer Salon. Sie sagt: „Ich brauchte mal wieder richtig gutes Arbeitszeug.“Die neue Schere schneidet aber auch ein Loch in ihren Geldbeutel. Den Preis von rund 500 Euro bezahlt sie aus ihrer eigenen Tasche. Viel Geld in einer Branche, die wegen niedriger Löhne schon lange mit einem negativen Image kämpft.
Ein Einzelfall ist das nicht. Kamm, Schere, Bürsten: Friseure zahlen ihr Grundwerkzeug in der Regel selbst. „Eigentlich sollten das die Betriebe bereitstellen“, meint Kai Winkler, Leiter des „Verdi“-Fachbereichs Bayern für besondere Dienstleistungen. Im Tarifvertrag sei ein Scherengeld festgelegt. Die Realität sehe anders aus. Thomas Wagner sieht einen weiteren Grund. Er kümmert sich als Lehrlingswart des Friseurhandwerks um Auszubildende im Unterallgäu. „Wenn das ganze Arbeitsgerät vom Betrieb gestellt wird, dann gehen die Angestellten nicht sorgsam damit um“, sagt er. Ihm sei es wichtig, dass die Angestellten hochwertiges Equipment kaufen und es pflegen. Deshalb übernehme er zusätzlich zum vorgeschriebenen Zuschuss die Mehrwertsteuer und mache Sammelbestellungen. „Dann kommt eine gute Schere noch auf 150 Euro, eine Bürste auf fünf bis acht Euro.“Bei guter Pflege halte eine Schere zehn Jahre.
Seit August 2015 hat sich die finanzielle Situation für Friseure verbessert: Es gibt eine Lohnuntergrenze von 8,50 Euro. „Der einheitliche Mindestlohn war längst überfällig“, sagt Wagner. Zuvor habe man vom Friseurberuf kaum leben können. Das sei nun besser. Dennoch sei das Friseurhandwerk immer noch das billigste Handwerk.
Für Auszubildende gilt der Mindestlohn nicht, sie werden weiter unterdurchschnittlich bezahlt. „Verdi“-Sekretär Winkler fordert, dass auch Azubis einheitlich bezahlt werden. Die schlechte Vergütung schrecke viele junge Leute ab, beobachtet Wagner.
Aber gerechtere Löhne haben auch ihren Preis – und den zahlt der Kunde, was zu Unmut führen kann. „Eine gute Vergütung hat auch mit Anerkennung zu tun“, hebt Gesellin Schropp hervor. „Jeder legt Wert auf sein Äußeres und möchte von einer Friseurin bedient werden, die ihren Beruf liebt und etwas kann. Das kann man bei einem ZehnEuro-Schnitt nicht erwarten.“
Ring- und Qualitätsferkel auf 25kg-Basis (200-er Partien): 172 473 gehandelte Tiere, Spanne: 45,0 bis 55,5; Nord-West gesamt: 50,0 (in der Vorwoche: 51,0). Systemferkel auf 8-KilogrammBasis: 13 240 gehandelte Tiere, Spanne: 30,0 bis 35,6; NordWest gesamt: 32,8 (Vorwoche: 33,7).
Tendenzen am 17. Oktober 2016:
Ferkel: Am nordwestdeutschen Ferkelmarkt stehen die Preise vor dem Hintergrund der reduzierten Schweinepreise und der damit einhergehenden verringerten Kaufbereitschaft der Mäster unter Druck. Schlachtschweine: Das am deutschen Schlachtschweinemarkt zu Beginn der 42. Woche verfügbare Angebot fällt vielfach weiterhin umfangreich und gut bedarfsdeckend aus. Nutzkälber: Nach den erneuten Preisrücknahmen in der Vorwoche zeichnet sich im Bereich der schwarzbunten Nutzkälber eine Stabilisierung ab. Auf dem inzwischen vorherrschenden Preisniveau laufen die Geschäfte stetig. Schlachtrinder: Am hiesigen Schlachtrindermarkt bedingt die zunehmende Nachfrage nach Jungbullen zum Wochenanfang weiter anziehende Preise. Weibliche Gattungen werden vornehmlich unverändert bewertet melden Beobachter.