„Werden bei Investitionen genau hingucken müssen“
EWE-Netz-Geschäftsführer Torsten Maus sieht sinkende Rendite für Strom- und Gasnetze kritisch
FRAGE: Die Bundesnetzagentur will die Garantierenditen für Strom- und Gasnetze deutlich senken. Wie bewertet man das bei EWE? MAUS: Die Garantierenditen, passender wäre der Begriff Eigenkapitalzinssätze, die die Bundesnetzagentur festlegt, haben massiven Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit eines Netzbetreibers. Letzten Endes wirkt eine reduzierte Eigenkapitalrendite zwar prinzipiell kostensenkend, sie macht andererseits aber Investitionen in die Netze weniger attraktiv. Gerade auch im Hinblick auf die Aufgaben, die vor uns liegen, halten wir dies nicht für die richtige Entscheidung. Wir leben mitten in der Energiewende. Wir sind dabei, unsere Netze umzubauen von normalen Verteilnetzen hin zu intelligenten Netzen. Und genau in einer solchen Situation wird der Zinssatz, der ja praktisch den steigenden Kosten entlasten will. Wenn Sie sagen, dass das Absenken der Eigenkapitalzinssätze der falsche Schritt ist, was wäre aus ihrer Sicht sinnvoller, um den Verbrauchern bei den Strom- und Gaspreisen entgegenzukommen? MAUS: Wünschenswert wäre, dass die Bundesnetzagentur ein stärkeres Augenmerk darauf legen würde, ob die Netzbetreiber auch wirklich effizient und kostengünstig unterwegs sind. Denn das die Transportnetzbetreiber ihre Netzentgelte um bis zu 80 Prozent erhöht haben, irritiert uns schon sehr. Wir selbst als EWE Netz brauchen uns da nicht verstecken. Wir haben von der Bundesnetzagentur eine Effizienz für alle Netzbereiche von 100 Prozent bescheinigt bekommen. Gleichzeitig sind wir immer sehr innovativ unterwegs und unsere Netze gehören zu den stabilsten und sichersten in ganz Europa.