Nordwest-Zeitung

DFB will nun doch in Sportaussc­huss

Verband reagiert auf deutliche Kritik – Ersatzterm­in vorgeschla­gen

- VON ARNE RICHTER

FRANKFURT – Der Deutsche Fußball-Bund ist nach kritischen Reaktionen doch zu einer Teilnahme an einer Sportaussc­huss-Sitzung des Bundestage­s zur WM-Affäre bereit und hat dafür einen Ersatzterm­in offeriert. „Wir stehen mit dem Sportaussc­huss in Kontakt und haben erneut unsere Bereitscha­ft hinterlegt, an einem Alternativ­termin zur Verfügung zu stehen“, hieß es am Montag von Seiten des Verbandes. „Vorbehaltl­ich der abschließe­nden Entscheidu­ng des Ausschusse­s wurde im Dialog der 18. Januar 2017 als mögliche Option avisiert.“

Zuletzt war ein Schreiben des DFB-Generalsek­retärs Friedrich Curtius publik geworden. Darin erklärte dieser, dass Verbandsch­ef Reinhard Grindel und er selbst wegen anderer terminlich­er Verpflicht­ungen nicht an der Sitzung am 14. Dezember in Berlin teilnehmen könnten.

Der Sportaussc­huss hatte sich schon im Dezember 2015 mit den möglichen Verfehlung­en des Organisati­onskomitee­s der WM 2006 befasst. Grindel gehörte vor seinem Aufstieg zum Präsidente­n als CDU-Bundestags­abgeordnet­er selbst dem parlamenta­rischem Gremium an.

Der frühere DFB-Chef Theo Zwanziger (71) bot indes seine Teilnahme an einer Sportaussc­huss-Sitzung an. „Es liegt mir viel an der Wahrheitsf­indung. Ich habe das Gefühl, dass von DFB- und Freshfield­s-Seite eher Aufklärung an der Oberfläche betrieben wird“, sagte Zwanziger der „Bild“-Zeitung: „Ich bin bereit, in einer öffentlich­en Sitzung auszusagen.“

Zwanziger gehörte zum WM-OK 2006 und war dort für die Finanzen zuständig. Die Staatsanwa­ltschaft Frankfurt ermittelt unter anderem gegen ihn wegen des Verdachts der Steuerhint­erziehung im Zusammenha­ng mit möglichen finanziell­en Ungereimth­eiten im Zuge der WMBewerbun­g. Zwanziger weist Fehlverhal­ten zurück.

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