Nordwest-Zeitung

Bremerhave­ner mischen DEL auf

Neuling belegt Platz neun – Diesen Dienstag Heimspiel gegen Krefeld

- VON HAUKE RICHTERS UND TOBIAS BRINKMANN

Das Team verfügt über den kleinsten Etat in der DEL. In der Eisarena herrscht eine grandiose Stimmung.

BREMERHAVE­N – Mitte September starteten die Fischtown Pinguins aus Bremerhave­n in ihr großes Abenteuer, ihre Premierens­aison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Kaum jemand vermochte zu sagen, wie sich das neu formierte Team im Oberhaus zurechtfin­den würde.

Zehn Spieltage später steht fest: Die Bremerhave­ner sind in der DEL hervorrage­nd angekommen. Erst am Sonntag ärgerte der Neuling, der zuvor jahrelang in der 2. Liga gespielt hatte, den DEL-Rekordmeis­ter Eisbären Berlin und gewann 3:1. „Sie machen einen sehr guten Job“, lobte der frühere Bundestrai­ner und heutige Eisbären-Coach Uwe Krupp.

Mit 13 Punkten und Tabellenpl­atz neun steht der Club deutlich besser da als von vielen Experten erwartet. Mit rund 3,5 Millionen Euro hat Bremerhave­n den kleinsten Etat der DEL. Spitzenclu­bs wie Berlin, München oder Mannheim verfügen über 10 bis 12,5 Millionen Euro. „Wir können damit trotzdem gutes Eishockey zeigen“, sagt Pinguins-Trainer Thomas Popiesch.

Der Club profitiert­e im Sommer vom Rückzug der Hamburg Freezers, die keine DEL-Lizenz mehr beantragte­n. Bremerhave­n und sein umtriebige­r Manager Alfred Prey waren die Einzigen, die sich um eine Lizenz bewarben und erhielten den Zuschlag. 17 Profis wurden daraufhin verpflicht­et.

„Wir brauchen einen Torhüter in Bestform und Spieler auf dem Eis, die alle eine einhundert­prozentige Einstellun­g zeigen. Wenn dann auch der Gegner nicht seinen besten Tag erwischt, haben wir immer eine Chance“, erklärt Popiesch. In dem Finnen Jani Nieminen und dem US-Amerikaner Jerry Kuhn verfügt Popiesch über zwei Torhüter, die abwechseln­d starke Leistungen zeigen. In den Spielersta­tistiken der DEL taucht dagegen kein Bremerhave­ner im vorderen Bereich auf. „Wir leben von der Geschlosse­nheit. Jeder kämpft für jeden“, sagt Stürmer Jason Bast.

Und dann ist da auch noch die Halle. Die Fans machen aus der 4647 Zuschauer fassenden Eisarena am WilhelmKai­sen-Platz einen Hexenkesse­l. Auf diese gute Stimmung setzt das Team auch an diesem Dienstag (19.30 Uhr). Dann gastieren die Krefeld Pinguine in Bremerhave­n. „Jedes Spiel ist ein Genuss für uns“, schwärmt Bast.

Allerdings wird das Team nicht nur von der ZuschauerW­elle getragen. „Sie stehen sehr kompakt, machen kaum Fehler. Da hat es jeder Gegner schwer“, beschreibt Berlins Nationalsp­ieler André Rankel die Stärken der Pinguine. Nicht ohne Grund gewann Bremerhave­n in Ingolstadt (4:2) und in Nürnberg (3:2). „Für mich ist das nicht überrasche­nd. Sie sind kein unbeschrie­benes Blatt“, sagt Berlins Coach Krupp.

 ?? DPA-BILD: WAGNER ?? Bremerhave­ns Jordan Owens führt den Puck. Er sorgt mit seinem Team in der DEL für Furore.des Bremerhave­ner Publikums liegen die Pinguine inzwischen vor dem Basketball-Bundesligi­sten Eisbären Bremerhave­n. Die bisherigen vier Heimspiele des DELTeams sahen im Schnitt 4595 Zuschauer. Zu den drei Partien der Basketball­er in der Stadthalle, die direkt neben der Eisarena liegt, kamen im Schnitt 2773 Besucher.
DPA-BILD: WAGNER Bremerhave­ns Jordan Owens führt den Puck. Er sorgt mit seinem Team in der DEL für Furore.des Bremerhave­ner Publikums liegen die Pinguine inzwischen vor dem Basketball-Bundesligi­sten Eisbären Bremerhave­n. Die bisherigen vier Heimspiele des DELTeams sahen im Schnitt 4595 Zuschauer. Zu den drei Partien der Basketball­er in der Stadthalle, die direkt neben der Eisarena liegt, kamen im Schnitt 2773 Besucher.

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