Gefäßproblem bleibt bestehen
Patient muss zum positiven Verlauf beitragen
OLDENBURG/HIL – Für einen Koronar-Bypass wird körpereignes Material verwendet. Heute wird dafür meistens ein Teil der linken Brustwandarterie entnommen, die während der gleichen Operation als Umleitung um die geschädigte Gefäßregion eingebracht wird. Wenn nur ein Bypass gelegt werden muss und keine Komplikationen auftreten, kann ein minimal-invasiver Eingriff bereits nach 90 bis 120 Minuten erfolgreich abgeschlossen sein, berichtet Prof. Dr. Pascal Dohmen. Eine OP mit einer kompletten Öffnung des Brustkorbs, bei der oft mehrere Bypässe eingesetzt werden, könne deutlich mehr Zeit erfordern – mitunter bis zu sieben Stunden und länger.
Nach einem erfolgreich verlaufenen Bypass-Eingriff kommt der Patient zunächst für ein oder zwei Tage auf die Intensivstation oder eine Intermediate Care Unit. Sobald der Patient stabil genug ist, kann er in einer normalen Herzstation aufgenommen werden. Bei einem guten Verlauf könne der Patient die Klinik nach gut einer Woche verlassen und mit einer stationären Reha beginnen.
Nach der Bypass-OP und einer anschließenden stationären oder ambulanten Reha ist das Akut-Problem beseitigt. Das Ausgangsproblem bleibt aber bestehen. „Der Patient muss auch danach ärztlich überwacht werden und selbst dazu beitragen, dass die Gefäßprobleme nicht erneut eskalieren“, betont Dohmen. Größter Risikofaktor für eine koronare Herzerkrankung ist neben dem Alterungsprozess und einer erblichen Disposition vor allem ein ungesunder Lebensstil.