„Global Music Player“macht nun auch Verlagsarbeit
Mehrsprachige Kinderbücher für Schulen und Flüchtlings-Einrichtungen
OLDENBURG – Was zuerst da war – Buch oder Verlag? Das vermag Carsten Lienemann nicht zu beurteilen. Nun aber ist er Verleger unter dem Signet von „Global Music Player“(GMP). Und der noch junge gemeinnützige Verein, der für ein Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund wirbt und wirkt, hat zum Start ein Buch vorgelegt, das die künftige Ausrichtung treffend belegt: „Ein Brief an den Regen“heißt’s und stammt aus der Feder von Susan Ahmadgoli.
„Der Zeitpunkt hat einfach sehr gut gepasst“, sagt Lienemann und verweist auf Gedankenspiele zur Verlagsgründung, die er schon seit Jahren mit sich trage. Spezielle Zielgruppen benötigen nun mal spezielle Verlagsarbeit – und aus eigener Erfahrung wisse er, „dass solche Werke schwer zu platzieren“sind.
Als man sich nun aber mit Ahmadgoli über deren Arbeit ausgetauscht hatte, fiel die Entscheidung zur Verlagsgründung. Und das GMP-Erst- lingswerk, ein multikulturelles Kinderbuch, kann sich durchaus sehen lassen: „Die Autorin ist gebürtige Iranerin, Ort der Handlung ist Somalia, und erscheinen wird das Buch in arabischer und deutscher Sprache – inklusive einer Hörspiel-CD auf arabisch, deutsch und kurdisch“, sagt Lienemann.
Dass gerade ein erhöhter Bedarf an mehrsprachigen Kinderbüchern existiert, steht außer Frage. Diese Nische will GMP nutzen. Nicht, um das große Geld zu verdienen, wie er betont, sondern um einerseits wertvolle Projekte auf den Markt zu bringen, die sonst in Schubladen verblieben – und andererseits so vielleicht auch mittelfristig den Verein unterstützen zu können. Tatsächlich sei „Ein Brief an den Regen“nahezu ehrenamtlich entstanden. Integration und Inklusion sind die Leitthemen künftiger GMP-Veröffentlichungen. Zielgruppen sind Schulen und Einrichtungen, die sich mit Migration beschäftigen. Und das bundesweit.