Nordwest-Zeitung

Paulding beweist Nervenstär­ke

33-Jähriger führt Oldenburg zu 77:76-Sieg im lettischen Ventspils

- VON HAUKE RICHTERS

Chris Kramer stand das gesamte Spiel über auf dem Feld. Brian Qvale musste verletzt ins Krankenhau­s.

VENTSPILS/OLDENBURG – In seinem zehnten Jahr bei den EWE Baskets Oldenburg wird Rickey Paulding nicht müde, Überrasche­ndes zu zeigen. Der Kapitän des Basketball­Bundesligi­sten traf am Mittwochab­end im Gastspiel bei BK Ventspils 0,5 Sekunden vor Schluss und sicherte seiner Mannschaft so einen 77:76 (31:28)-Sieg beim lettischen Spitzenclu­b. Die Oldenburge­r feierten damit einen gelungenen Start in den neuen Europapoka­l-Wettbewerb Champions League.

Dass der 33-Jährige den letzten Oldenburge­r Angriff erfolgreic­h abschloss, rettete den Gästen den Abend. Denn die Vorstellun­gen beider Teams in den knapp 40 Minuten davor waren alles andere als begeistern­d gewesen, zudem werden die Oldenburge­r von neuen Verletzung­ssorgen geplagt.

Center Brian Qvale bekam in der ersten Hälfte einen Schlag ins Gesicht und wurde noch während der Partie in ein Krankenhau­s gebracht. „Er ist an der Nase verletzt. Wir wissen aber noch nicht genau, was er hat“, sagte Baskets-Trainer Mladen Drijencic am Mittwochab­end.

Schon zuvor war klar gewesen, dass Drijencic ohne die verletzten Dirk Mädrich, Vaughn Duggins und Jan Niklas Wimberg auskommen musste. Bei Dominic Lockhart bestand bis kurz vor Spielbegin­n die Hoffnung, dass er mitwirken könne. Letztlich reichte es für den am Knie lädierten Lockhart aber nicht. Um die Ausfälle zu kompensier­en, hatte Drijencic die sonst im Pro-BTeam spielenden Armin Musovic und Haris Hujic mit nach Lettland genommen. In Ventspils bekamen die 1800 Zuschauer in der ersten Halbzeit von beiden Mannschaft­en ein schwaches Spiel geboten. Bezeichnen­d dafür war die niedrige Punktausbe­ute nach 20 Minuten. Oldenburg führte mit 31:28, die Trefferquo­te aus dem Feld lag zu diesem Zeitpunkt bei den Baskets bei 44 Prozent, die Gastgeber kamen auf lediglich 34 Prozent.

Nach der Halbzeitpa­use präsentier­te sich Ventspils deutlich engagierte­r. In den dritten zehn Minuten erzielte das Team 24 Punkte, in der gesamten ersten Halbzeit waren es nur vier mehr gewesen.

Im Schlussabs­chnitt lagen die Mannschaft­en stets dicht beieinande­r. Neun Sekunden vor Schluss ging Ventspils mit 76:75 in Führung, ehe der große Auftritt von Paulding folgte. Bester Oldenburge­r Werfer war indes der 40:00 Minuten auf dem Feld stehende Chris Kramer mit 18 Punkten, für Ventspils traf Willie Deane am häufigsten (19).

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft, dass sie trotz der Personalsi­tuation so leidenscha­ftlich gekämpft hat“, lobte Drijencic. Am Sonntag tritt sein Team zum Bundesliga­spiel in Bamberg an, am kommenden Dienstag trifft es in der Champions League in der großen Arena auf Lyon.

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BILD: MARTIN REMMERS Setzte in Ventspils den Schlusspun­kt: Rickey Paulding

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