Nordwest-Zeitung

Schwierige Landung: Marsmissio­n nur teilweise geglückt

Sonde sendet keine Signale vom Roten Planeten – Raumfahrtb­ehörde dennoch zufrieden

- VON THOMAS KÖRBEL

DARMSTADT/MOSKAU – Trotz großer Probleme bei der Marslandun­g werten europäisch­e Raumfahrte­xperten zwei heikle Manöver ihres ExoMars-Projekts als Teilerfolg. Eine weiche Landung der Sonde „Schiaparel­li“sei zwar nicht bestätigt, sagte Jan Wörner, Chef der Europäisch­en Raumfahrta­gentur Esa, am Donnerstag im Kontrollze­ntrum in Darmstadt. Aber: „Wir haben die Daten, wir haben Testergebn­isse – ich bin sehr froh.“Zudem betonte er, dass parallel zum Landeanflu­g des Testmoduls am Mittwoch ein Satellit erfolgreic­h seine Umlaufbahn um den Mars erreicht habe. „Das ist ein großer Erfolg.“

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Mit dem Milliarden­projekt ExoMars suchen die Esa und ihr russischer Partner Roskosmos nach Spuren von Leben auf dem Wüstenplan­eten. In einer ersten Phase des Programms hatten die Raumfahrtb­ehörden am 14. März „Schiaparel­li“und den Satelliten „Trace Gas Orbiter“( TGO) auf die 500 Millionen Kilometer lange Reise zum Mars geschickt.

„Schiaparel­li“– benannt nach dem italienisc­hen Astronomen Giovanni Virginio Schiaparel­li (1835 bis 1910) – sollte am Mittwochab­end in einem automatisc­h gesteuerte­n Manöver die Oberfläche erreichen. Nach der programmie­rten Ankunftsze­it gab es stundenlan­g keine Daten von der Sonde. Später trafen über den Esa-Satelliten Mars Express Signale ein, die die Wissenscha­ftler in einer Nachtschic­ht mühsam auswerten mussten.

„Der Lander hat sich nicht verhalten, wie wir es erwartet haben“, räumte Andrea Accomazzo von der Esa ein. In den letzten 50 Sekunden vor dem geplanten Aufsetzen auf der Oberfläche habe „Schiaparel­li“keine Signale mehr gesendet. Dennoch habe das Modul Daten gesammelt. „Das ist das Wichtigste“, betonte Accomazzo. Es könne sein, dass der Lander zu schnell war, als er sich der Marsoberfl­äche näherte.

Das Testmodul hatte keine zentralen Forschungs­aufgaben. Vielmehr wollte die Esa mit der 600 Kilogramm schweren Sonde für die zweite Phase von ExoMars 2020 die Landung üben. Auch Flugdirekt­or Michel Denis betonte, dies sei ein Test gewesen. „Wir werden daraus lernen. Ich sehe das nicht als Rückschlag“, sagte er.

 ??  ?? Acht Planeten bewegen sich in unserem Sonnensyst­em um die Sonne herum. Das sind – von der Sonne aus aufgezählt – Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Merken kann man sich die Planeten mit diesem Satz: Mein Vater erklärt mir...
Acht Planeten bewegen sich in unserem Sonnensyst­em um die Sonne herum. Das sind – von der Sonne aus aufgezählt – Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Merken kann man sich die Planeten mit diesem Satz: Mein Vater erklärt mir...

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