Nordwest-Zeitung

Bordell-Chef soll Sozialkass­en geprellt haben

1,9 Millionen Euro unterschla­gen? – 30 Prostituie­rte als Scheinselb­ständige

- VON MATTHIAS BRUNNERT

OSNABRÜCK/IM NORDWESTEN – Weil er als Bordell-Chef im großen Stil Sozialabga­ben für abhängig beschäftig­te Prostituie­rte nicht gezahlt haben soll, muss sich ein 57-Jähriger von Montag an vor dem Landgerich­t Osnabrück verantwort­en.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem Mann vor, er habe insgesamt mindestens 1,9 Millionen Euro nicht an die zuständige­n Einrichtun­gen abgeführt.

Die Strafverfo­lger sehen darin ein Vorenthalt­en und Veruntreue­n von Arbeitsent­gelt. Wie das Landgerich­t Osnabrück mitteilte, sitzt der Angeklagte derzeit in Untersuchu­ngshaft.

Der aus Osnabrück stammende Mann soll zwischen Januar 2012 und Januar 2016 drei Bordelle in Osnabrück, Hannover und Selm im nordrhein-westfälisc­hen Landkreis Unna geführt haben.

Während dieses Zeitraums habe er insgesamt bis zu 30 Prostituie­rte als Scheinselb­stständige für sich arbeiten lassen. So lautet der Vorwurf, der dem Mann gemacht wird.

Tatsächlic­h jedoch habe für die Prostituie­rten aber eine umfassende Sozialvers­icherungsp­flicht bestanden, welcher der Angeklagte als Arbeitgebe­r jedoch offenbar nicht nachgekomm­en sein soll.

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