Bordell-Chef soll Sozialkassen geprellt haben
1,9 Millionen Euro unterschlagen? – 30 Prostituierte als Scheinselbständige
OSNABRÜCK/IM NORDWESTEN – Weil er als Bordell-Chef im großen Stil Sozialabgaben für abhängig beschäftigte Prostituierte nicht gezahlt haben soll, muss sich ein 57-Jähriger von Montag an vor dem Landgericht Osnabrück verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, er habe insgesamt mindestens 1,9 Millionen Euro nicht an die zuständigen Einrichtungen abgeführt.
Die Strafverfolger sehen darin ein Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt. Wie das Landgericht Osnabrück mitteilte, sitzt der Angeklagte derzeit in Untersuchungshaft.
Der aus Osnabrück stammende Mann soll zwischen Januar 2012 und Januar 2016 drei Bordelle in Osnabrück, Hannover und Selm im nordrhein-westfälischen Landkreis Unna geführt haben.
Während dieses Zeitraums habe er insgesamt bis zu 30 Prostituierte als Scheinselbstständige für sich arbeiten lassen. So lautet der Vorwurf, der dem Mann gemacht wird.
Tatsächlich jedoch habe für die Prostituierten aber eine umfassende Sozialversicherungspflicht bestanden, welcher der Angeklagte als Arbeitgeber jedoch offenbar nicht nachgekommen sein soll.