Weltmeister begleitet Weg zurück
Ex-Oldenburger Franko Uzelac arbeitet in Würzburg an Comeback
Im ersten Testspiel mit dem Zweitligisten brach sich der 21-Jährige den Fuß. Nach der Reha steigt er jetzt ins Mannschaftstraining ein.
WÜRZBURG/OLDENBURG – Das Thema Fußball beherrscht die Familie Uzelac schon viele Jahre. Franko, heute (noch) 21 Jahre alt, hatte schon als Vierjähriger nur Fußball im Kopf. Kein Wunder, denn sein Vater Predrag war damals Profi und blieb dem Fußball als Trainer (unter anderem beim VfB Oldenburg) und derzeit als Chefscout bei den Würzburger Kickers immer verbunden. Die Familie lebt seit 20 Jahren in Cloppenburg. Und dort begann für Franko auch die Karriere, sie führte ihn vom BV Cloppenburg über Werder Bremen und den VfL Osnabrück zum VfB Oldenburg.
In Oldenburg schaffte er es in die ersten Mannschaft, war Leistungsträger. Doch als der VfB in der vorigen Saison Tabellenführer war – es schien, als würde er endlich von der vierten in die dritte Liga aufsteigen – musste Franko Uzelac sich plötzlich entscheiden: „Bernd Hollerbach, Trainer des Drittligisten Würzburger Kickers, rief mich im Februar an und fragte, ob wir uns mal zusammensetzen könnten.“Hollerbach, der ehemalige erfolgreiche Fußball-Profi und Ur-Würzburger, überzeugte den jungen Mann bei einem Treffen vom Wechsel. „Das war allein meine Entscheidung“, betont der Jungprofi.
Und Uzelac sollte diesen Schritt nicht bereuen. Er spielte die Saison mit dem VfB natürlich mit vollem Engagement zu Ende – und war plötzlich in die 2. Liga aufgestiegen. Bei Vertragsunterzeichnung im Februar in Würzburg hatte niemand geglaubt, dass der zweite Aufstieg in Folge sofort gelingen sollte. Die Kickers waren im Februar noch Tabellen-Achter, stiegen am Ende aber auf. „Eine unglaubliche Saison für die Kickers“, sagt Uzelac.
Der Kroate war schneller Fußball-Profi, als er es ahnen konnte. „Am 21. Juni hat die Vorbereitung begonnen, wir waren erst eine Woche in Würzburg, dann zwei Wochen in Österreich.“Auf der Rückfahrt stand ein Testspiel gegen Unterhaching an. „Im Spiel stieg ich zum Kopfball hoch und kam unglücklich auf“, sagt der Innenverteidiger. Folge: Fuß gebrochen, zwei Bänder waren gerissen. Drei Tage später folgte die Operation.
Jetzt war Uzelac vier Wochen in der Reha bei Klaus Eder, Physiotherapeut der deutschen Nationalmannschaft. Seit Saisonbeginn war er trotzdem „bei jedem Spiel beim Team und in der Kabine. Ich bin Teil der Mannschaft.“Trainer Hollerbach holt das Maximum aus den Spielern heraus und vergisst die Verletzten nicht. „Sportlich und menschlich passt Franko Uzelac perfekt zu uns“, sagte der Trainer vor der Saison. Was Uzelac in Würzburg sportlich begeistert: „Wir haben eine junge, ausgeglichene Mannschaft. Alle geben Vollgas.“
Der Innenverteidiger will möglichst bald ins Teamtraining einsteigen. Ganz wichtig: „Ich habe wieder mit dem Ball trainiert.“In der Reha konnte er sich mit einem Leidensgenossen viel über Fußball austauschen: Weltmeister Per Mertesacker, der nach einer Knie-OP am Comeback arbeitet. Im Gegensatz zu „Merte“, früher bei Werder Bremen und inzwischen beim FC Arsenal, stand Uzelac erst am Anfang seiner Karriere. Er will durchstarten. Das hat er so geplant. Was beide verbindet: Sie sind geerdet.
An diesem Freitag spielen die Würzburger gegen Karlsruhe. Die Mainfranken stehen sensationell auf Tabellenplatz vier. Franko Uzelac ist natürlich bei der Mannschaft. AUSTIN/DPA – Sebastian Vettel will sich mit der möglicherweise ersten kompletten Saison ohne einen Formel-1-Sieg noch nicht abfinden. „Es gibt immer eine Chance“, sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister am Donnerstag. Nach dem Großen Preis der USA an diesem Sonntag (21 Uhr/ RTL) in Austin bleiben dem 29-Jährigen in seinem zweiten Ferrari-Jahr noch drei weitere Möglichkeiten auf einen Sieg.
Wegen der Konzentration auf die letzten Saisonrennen stehen Zukunftsfragen für Vettel vorerst nicht auf der Agenda. „Wir haben alle ziemlich viel zu tun, der Fokus liegt auf den vier Rennen, die noch ausstehen. Da ist es nicht so wichtig, in Details wie meinen Vertrag zu schauen“, sagte der gebürtige Heppenheimer, dessen Kontrakt bei Ferrari bis Ende 2017 gültig ist.
Lewis Hamilton will derweil eine mögliche Niederlage im Titelkampf gegen Nico Rosberg „wie ein Mann“hinnehmen. „Du kannst nicht immer gewinnen, das gehört dazu“, sagte der dreimalige Weltmeister am Donnerstag. Der Brite liegt in der WMWertung 33 Punkte hinter seinem deutschen MercedesTeamkollegen zurück.