Weltmeister der Kohlherzen
Wettbewerb um die „Goldene Palme“findet im Januar statt
333 Euro und einen edlen 3D-Pokal gibt es für den Sieger. Die Teilnehmer sollen in aller Welt geworben werden.
OLDENBURG – Olympiade oder Oscar? Gegessen und bald auch vergessen. Schließlich gibt’s ab Januar nur noch einen wirklich ernstzunehmenden Wettbewerb von globaler Bedeutung – die Grünkohl-Weltmeisterschaft in Oldenburg!
Man stelle sich doch nur einmal bildlich vor: Am Ende eines intensiv geführten Wettkampfs aus Waschen, Putzen und Kochen steht er zuoberst – der Sieger der Kohlherzen, der Grüne Meister. Winkt gerührt mit der Goldenen Palme zur Linken ins Publikum, ordert mit der rechten zugleich Pinkel für seine sagenhafte WM-Prämie von 333 Euro. Sie glauben, die Ð verkohlt Sie? Mitnichten!
Die WM kommt tatsächlich, die Goldene Palme gibt’s dann wirklich – und die Kreative Runde Oldenburg macht sich einen diebischen Spaß an der Realisierung dieser Idee. „Unser Mitglied Stefan Aufleger hatte an der Porridge-WM in Schottland teilgenommen und den Gedanken mitgebracht“, sagt da Mit-Initiator Hans-Joachim Wätjen. Weil Grünkohl aber just in der ganzen Welt als heißer Trend gehandelt werde, dürfte Oldenburg damit schnell zum „Global Player“werden.
Vorsorglich habe Wätjen die WM-Pläne an „Hunderte Medien“im Ausland verschickt, wie er sagt. Eine GbR wurde angemeldet und ein exklusiver güldner Grünkohlpalmen-Pokal in Auftrag gegeben.
Bei solch professionellen Rahmenbedingungen darf es natürlich nicht an ebenso professioneller Begleitung fehlen: Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung wie Forschung und (viel wichtiger noch) amtierende Oldenburger Kohlkönigin, konnte als Schirmherrin der WM gewonnen werden, wird aus politischen Gründen aber nicht vor Ort sein.
Nichtsdestotrotz werden sich dann zur Premiere im Januar maximal 21 Köchinnen und Köche den Löffel in die Hand geben.
Werden binnen 40 Minuten blanchieren und schmoren, was der Kohl hergibt. Werden schneiden und zupfen, abschmecken und würzen, legen, basteln und garnieren. Was dabei schlussendlich auf den Teller kommt, ist völlig gleich. Gefärbter Grünkohl im Teigmantel vielleicht? Scharfer Grünkohlkaffee? Grünkohl im Vanilleeis? Ja, warum denn nicht!
Probieren muss das alles schließlich die Jury unter Vorsitz von Marc Pargmann – weitere Entscheider sind da Dirk Albach (Direktor des Botanischen Gartens), Hans-Joachim Harms (Direktor Landwirtschaftskammer Niedersachsen), Prof. Eberhard Haunhorst (Präsident Niedersächsisches Landesamtes für Verbraucherschutz), Petra Bley-Schultz und Renate Monse. Sie werden letztlich den Weltmeister küren, ihm in Sachen Kreativität aber keine Grenzen setzen. Nur eines ist da als Wettbewerbsbeitrag strengstens verboten und wird sogleich mit Ausschluss bestraft: Grünkohl mit Pinkel.
Nicht, weil’s nicht schmecken würde. I wo. Aber: „Es geht ausdrücklich darum, Grünkohl neu und innovativ zu interpretieren“, haben sie sich in der veranstalteten „Kreativen Runde Oldenburg“– die ja ohnehin zumeist ungewöhnliche Ideen zur weiteren Bekanntmachung ihrer Heimatstadt in die Tat umsetzt – als Leitmotiv zur WM ausgesucht. Wer diesem gewaltigen Anspruch Stand zu halten vermag, sollte sich schleunigst mit seinem Lieblingsgericht bewerben. Gelegenheit dazu gibt’s noch bis Mitte Dezember. P@ www.gruenkohl-wm.de