2180 Nadorster könnten Energie sparen
Verwaltung stellt Konzept vor – „Zukunftsquartier“umfasst 230 Gebäude
Bewohner können Einsparvorschläge freiwillig umsetzen. Saniert wird im Gebiet Käthe-Kollwitz-Straße/Hoffkamp.
NADORST – Die Stadt lässt derzeit ein „integriertes energetisches Quartierskonzept“für das Gebiet Käthe-KollwitzStraße/Hoffkamp erstellen, das in einer Bürgerversammlung in der Schule Am Bürgerbusch präsentiert wurde.
Die mit Bundes- und Landesmitteln geförderte Maßnahme ist Teil des energiepolitischen Arbeitsprogramms 2016 im integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept. Ziel ist es, das Quartier möglichst klimaschonend mit Energie zu versorgen und zu ermitteln, wo der Energieverbrauch beispielsweise durch energetische Sanierungen an Häusern reduziert werden kann. Mit der Erarbeitung eines Konzeptes wurden das Büro „Innovation City Management“aus Bottrop und die Essener Gertec Ingenieurgesellschaft beauftragt. „Wir wollen Einsparungsmöglichkeiten untersuchen, die dann von den Bewohnern freiwillig umgesetzt werden können, so sie denn wollen“, sagte der Fachdienstleiter Umweltmanagement der Stadt Oldenburg, Gerd Iwanuk. Bis Ende des Jahres soll das Konzept stehen. Lars Jäger von der Firma Gertec hatte 230 Gebäude im „Zukunftsquartier“gezählt, die für eine Sanierung in Frage kommen. 55 Prozent der Treibhausgase werden jährlich durch die privaten Haushalte, 19 Prozent durch den Verkehr und neun Prozent durch Handel und Gewerbe erzeugt. Es betrifft rund 2180 Einwohner in diesem Wohnquartier. Die direkte Beratung im Stadtquartier ist eine neue bürgernahe Herangehensweise der Stadt, um wirtschaftliche Sanierungsimpulse auf freiwilliger Basis auszulösen.
Die möglichen Maßnahmen sind die Sanierung der Wohngebäude, Umstellung der Heizung auf Erdgas, Erneuerung der Heizungsanlagen. Das Solarthermie-Potenzial soll ebenso umgesetzt werden wie die PhotovoltaikTechnik. Blockheizkraftwerke sind dort angedacht, wo es Sinn macht. Bis 2025 sollen wirksame Stromeinsparungen erzeugt werden.
Vorangegangen war eine Befragung von rund 1000 Mietern und Eigentümern, auf die 34 Eigentümer und 29 Mieter geantwortet haben. Damit wollte man ein allgemeines Stimmungsbild, bereits durchgeführte Maßnahmen und Wünsche und Anregungen erfassen. Ein großer Teil der Einwohner ist älter als 65 Jahre und auch bei den Mietern ist ein hoher Anteil älterer Menschen zu erkennen. In der Regel wird schon jetzt mit Erdgas geheizt. Interessant war auch, dass in vielen Wohnungen die Schimmelbildung den Wohnkomfort beeinträchtigt. Danach kam gleich die Lärmbelästigung. Ein Gebäudesteckbrief ist in Vorbereitung, in dem der Ist-Zustand des Hauses und die möglichen Maßnahmen mit Kosten ermittelt werden.