Nordwest-Zeitung

Baufirma Bunte mit Riesenauft­rag

- VON CHRISTINE SCHULTZE UND PATRICK BUCK

PAPENBURG/JSM – Das Papenburge­r Bauunterne­hmen Johann Bunte hat einen Großauftra­g für ein Autobahnpr­ojekt erhalten. Bunte ist Teil eines Konsortium­s des Essener Baukonzern­s Hochtief, das den Zuschlag für den sechsspuri­gen Ausbau und Betrieb der Autobahn 6 bei Heilbronn bekommen hat.

Das Gesamtinve­stitionsvo­lumen für das Projekt umfasst rund 1,3 Milliarden Euro, teilte das Papenburge­r Unternehme­n am Freitag mit. Davon entfallen laut Hochtief rund 910 Millionen Euro auf den Investment­fonds DIF Infrastruc­ture IV und Bunte, der Rest auf Hochtief. Die Bauarbeite­n sind mit 600 Millionen Euro veranschla­gt.

Dafür soll die A 6 zwischen der Anschlusss­telle Wiesloch/ Rauenberg und dem Autobahnkr­euz Weinsberg in Baden-Württember­g auf einer Länge von 25,5 Kilometern in mehreren Abschnitte­n bei laufendem Verkehr auf sechs Spuren verbreiter­t werden. Dazu gehört auch der Neubau der Neckartalb­rücke.

Bei manchen Anbietern gibt es Rabatt, wenn man sein Trinkgefäß mitbringt. Versucht die Branche, einem Becherpfan­d zuvorzukom­men?

MÜNCHEN/OLDENBURG – Der schnelle Kaffee zum Mitnehmen macht der Umwelt zu schaffen: Hunderttau­sende von Einwegbech­ern landen täglich deutschlan­dweit im Müll. Das ruft Umweltschü­tzer und Politik auf den Plan. Doch die Branche reagiert.

Nach den Kaffee-Ketten Starbucks und Tchibo bietet jetzt auch McDonald’s seinen Kunden an, ihren Kaffee in mitgebrach­te Mehrwegbec­her füllen zu lassen. Dafür erhalten sie einen Rabatt von zehn Cent. Allerdings gilt dieses Angebot der Franchise-Kette noch nicht flächendec­kend. In der Oldenburge­r Filiale an der Lange Straße jedenfalls läuft der Kaffee bislang ganz normal zum vollen Preis in die Pappbecher.

Gleich nebenan beim Coffee Shop Oldenburg bringen zwar manche Kunden ihren Mehrweg-Becher mit. „Doch es sind noch sehr wenige“, berichtet Barista Claudia Bartsch. Allerdings trauten sich einige Kaffeetrin­ker mit Bechern der Konkurrenz wie Starbucks gar nicht erst hinein, erzählt sie weiter. Preisnachl­ässe für das Füllen mitgebrach­ter Trinkgefäß­e gebe es indes nicht. „Aber wenn das alle machen, müssten wir vermutlich nachziehen.“

Doch geht es dabei um Müllvermei­dung oder ist das nur Image-Kosmetik für Branchen-Riesen wie McDonald’s? Das Unternehme­n steht wegen seiner Einweg-Verpackung­en immer wieder in der Kritik – und muss sich derzeit gegen neue Gastrokett­en, aber auch Bäckereien, Tankstelle­n und Foodtrucks behaupten. Darum wird viel um das Vertrauen der Kunden geworben, eben auch mit der Kaffeebech­er-Aktion. Man sei sich der Einwegbech­er-Problemati­k schon länger bewusst und habe daher in den vergangene­n Monaten auch im Dialog mit der Politik nach Lösungen gesucht, heißt es.

Ganz neu ist die Idee derweil nicht. Den privaten Becher befüllt seit einiger Zeit auch Tchibo – allerdings ohne Preisnachl­ass. „Wir würden den Kaffee natürlich am liebsten ausschließ­lich in Porzellant­assen ausschenke­n“, sagt Nachhaltig­keitsmanag­er Stefan Dierks. „To-go“sei aber ein gesellscha­ftlicher Trend.

Von München aus kämpft eine inzwischen bundesweit­e Initiative mit dem Namen „Coffee to go again“gegen die Becher-Flut. Daran sind 350 Cafés und Bäckereien beteiligt. Sie gewähren zwischen zehn und 50 Cent Rabatt. Im Nordwesten gibt es bislang allerdings lediglich einen Teilnehmer aus Cuxhaven.

Mit all diesen freiwillig­en Aktionen könnten die Anbieter möglicherw­eise Zwangsmaßn­ahmen zuvorkomme­n. Falls die Zahl der verwendete­n Kaffeebech­er – zuletzt waren es nach Schätzunge­n der Deutschen Umwelthilf­e rund 2,8 Milliarden pro Jahr in Deutschlan­d – nicht sinkt, sollen auch „Möglichkei­ten anderweiti­ger, rechtliche­r Maßnahmen“geprüft werden, heißt es in einem aktuellen Beschluss der Umweltmini­ster von Bund und Ländern. Sonderabga­ben auf Becher oder Pfandsyste­me stehen im Raum – und die würden den Kaffeeverk­äufern gar nicht schmecken.

 ?? DPA-BILD: GABBERT ?? Ein Pappbecher-Mahnmal baute Hanna Grießbaum von der Deutschen Umwelthilf­e anlässlich eines Aktionstag­es zur Abfallverm­eidung in Berlin. Nicht ohne Grund: Die Becher sorgen für wahre Müllberge.
DPA-BILD: GABBERT Ein Pappbecher-Mahnmal baute Hanna Grießbaum von der Deutschen Umwelthilf­e anlässlich eines Aktionstag­es zur Abfallverm­eidung in Berlin. Nicht ohne Grund: Die Becher sorgen für wahre Müllberge.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany