Nordwest-Zeitung

Mit Herz und Aug ins Derby

VfB Oldenburg gastiert an diesem Sonntag bei Spitzenrei­ter SV Meppen

- VON JAN ZUR BRÜGGE UND WOLFGANG WITTIG

Laurel Aug empfahl sich gegen Wolfsburg für weitere Einsätze auf seiner Lieblingsp­osition im Mittelfeld. Mitbewohne­r Conrad Azong realisiert­e eine Torprognos­e.

OLDENBURG – Hellseheri­sche Kräfte bewies am vergangene­n Sonntag VfB-DefensivAl­lrounder Laurel Aug vor dem Duell mit den Oldenburge­r Regionalli­ga-Fußballer gegen den VfL Wolfsburg II. „Er hat mir morgens prophezeit, dass ich ein Tor schießen würde, und hat Recht behalten“, erzählt Conrad Azong, der die Vorhersage seines Mitbewohne­rs mit einem knallharte­n wie traumhafte­n 20-Meter-Schuss in der 71. Minute realisiert und damit für den 1:0-Triumph gesorgt hatte.

„Ich denke, der Knoten ist seit dem Duell gegen Lübeck bei mir geplatzt. Das Spiel hat mich so richtig befreit“, sagt Azong mit Blick auf die Heimpartie vor drei Wochen, als der im Sommer aus Kiel gekommene Angreifer seine Torpremier­e im VfB-Trikot erzielt hatte. „Ich wusste aus früheren Erfahrunge­n: Wenn das erste Tor durch mich erst einmal gefallen ist, folgen auch weitere“, sagt der 23-Jährige, der seinem zweiten Saisontref­fer gegen die Wolfsburge­r natürlich liebend gern an diesem Sonntag (Anstoß: 14 Uhr) im Prestigedu­ell beim SV Meppen das erste Auswärtsto­r folgen lassen würde.

„In den Heimspiele­n haben wir uns den Respekt der Gegner erarbeitet. Deshalb standen wahrschein­lich die Wolfsburge­r auch so tief“, meint Azong und ergänzt mit Blick auf die oft so nachlässig­en Auftritte in fremden Stadien: „Leider haben wir derzeit zwei Gesichter. Auswärts läuft es nicht so, wie wir uns das vorstellen. Noch nicht. Gegen Meppen werden wir diese miese Serie durchbrech­en.“

Dass sein Team beim Spitzenrei­ter aus dem Emsland alles dafür geben wird, sich selbst wie die sicher vielen VfB-Fans vor Ort zu belohnen, dessen ist sich Coach Dietmar Hirsch sicher. „Wir werden uns zerreißen“, verspricht der Trainer einen beherzten Auftritt. Die Meppener waren mit neun Siegen in die Saison gestartet, holten aber nur zwei Punkte aus den letzten drei

Spielen.

In der Startelf des VfB dürfte es nach der überzeugen­den Vorstellun­g gegen Wolfsburg keine großen Veränderun­gen geben. Auch Aug, der als Ersatz für Andreas Pollasch (Blinddarm-OP) mit Muhittin Bastürk ein stabiles Duo im defensiven Mittelfeld gebildet hatte, empfahl sich für weitere Einsätze. „Er sieht sich auf der Sechs“, sagt Hirsch über den 20-Jährigen, der im Sommer vom Hamburger Oberligist­en Altona 93 zum VfB gewechselt und erst mehrmals als Rechtsvert­eidiger aufgelaufe­n war.

„Wir haben im Sommer bewusst auf intelligen­te wie flexible Spieler gesetzt“, betont Hirsch und lobt Aug für das schnörkell­ose Spiel in der Mittelfeld­zentrale: „Er weiß, was er kann, und hat das perfekt umgesetzt.“Auch an diesem Sonntag sind Augs Qualitäten als Abräumer und Lenker gefragt – vielleicht betätigt er sich morgens ja auch wieder als kompetente­r Hellseher.

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BILD: PIET MEYER Kompromiss- und schnörkell­os: Laurel Aug (rechts, hier gegen Stürmer Marcel Reichwein) überzeugte gegen Wolfsburg im defensiven Mittelfeld.

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