Mit Herz und Aug ins Derby
VfB Oldenburg gastiert an diesem Sonntag bei Spitzenreiter SV Meppen
Laurel Aug empfahl sich gegen Wolfsburg für weitere Einsätze auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld. Mitbewohner Conrad Azong realisierte eine Torprognose.
OLDENBURG – Hellseherische Kräfte bewies am vergangenen Sonntag VfB-DefensivAllrounder Laurel Aug vor dem Duell mit den Oldenburger Regionalliga-Fußballer gegen den VfL Wolfsburg II. „Er hat mir morgens prophezeit, dass ich ein Tor schießen würde, und hat Recht behalten“, erzählt Conrad Azong, der die Vorhersage seines Mitbewohners mit einem knallharten wie traumhaften 20-Meter-Schuss in der 71. Minute realisiert und damit für den 1:0-Triumph gesorgt hatte.
„Ich denke, der Knoten ist seit dem Duell gegen Lübeck bei mir geplatzt. Das Spiel hat mich so richtig befreit“, sagt Azong mit Blick auf die Heimpartie vor drei Wochen, als der im Sommer aus Kiel gekommene Angreifer seine Torpremiere im VfB-Trikot erzielt hatte. „Ich wusste aus früheren Erfahrungen: Wenn das erste Tor durch mich erst einmal gefallen ist, folgen auch weitere“, sagt der 23-Jährige, der seinem zweiten Saisontreffer gegen die Wolfsburger natürlich liebend gern an diesem Sonntag (Anstoß: 14 Uhr) im Prestigeduell beim SV Meppen das erste Auswärtstor folgen lassen würde.
„In den Heimspielen haben wir uns den Respekt der Gegner erarbeitet. Deshalb standen wahrscheinlich die Wolfsburger auch so tief“, meint Azong und ergänzt mit Blick auf die oft so nachlässigen Auftritte in fremden Stadien: „Leider haben wir derzeit zwei Gesichter. Auswärts läuft es nicht so, wie wir uns das vorstellen. Noch nicht. Gegen Meppen werden wir diese miese Serie durchbrechen.“
Dass sein Team beim Spitzenreiter aus dem Emsland alles dafür geben wird, sich selbst wie die sicher vielen VfB-Fans vor Ort zu belohnen, dessen ist sich Coach Dietmar Hirsch sicher. „Wir werden uns zerreißen“, verspricht der Trainer einen beherzten Auftritt. Die Meppener waren mit neun Siegen in die Saison gestartet, holten aber nur zwei Punkte aus den letzten drei
Spielen.
In der Startelf des VfB dürfte es nach der überzeugenden Vorstellung gegen Wolfsburg keine großen Veränderungen geben. Auch Aug, der als Ersatz für Andreas Pollasch (Blinddarm-OP) mit Muhittin Bastürk ein stabiles Duo im defensiven Mittelfeld gebildet hatte, empfahl sich für weitere Einsätze. „Er sieht sich auf der Sechs“, sagt Hirsch über den 20-Jährigen, der im Sommer vom Hamburger Oberligisten Altona 93 zum VfB gewechselt und erst mehrmals als Rechtsverteidiger aufgelaufen war.
„Wir haben im Sommer bewusst auf intelligente wie flexible Spieler gesetzt“, betont Hirsch und lobt Aug für das schnörkellose Spiel in der Mittelfeldzentrale: „Er weiß, was er kann, und hat das perfekt umgesetzt.“Auch an diesem Sonntag sind Augs Qualitäten als Abräumer und Lenker gefragt – vielleicht betätigt er sich morgens ja auch wieder als kompetenter Hellseher.