Nordwest-Zeitung

VfL-Torfrau Madita Kohorst darf von EM träumen

20-jährige Oldenburge­rin überrasche­nd von Bundestrai­ner Biegler in vorläufige­n Kader berufen

- VON LARS BLANCKE

OLDENBURG – Als am Freitagmit­tag der Deutsche Handball-Bund (DHB) den vorläufige­n Kader für die Frauen-EM in Schweden (4. bis 18. Dezember) bekanntgab, tauchten drei Spielerinn­en des VfL Oldenburg auf der 28-köpfigen Liste auf. Dass die gesetzten Angie Geschke und Caroline Müller dabei sein würden, war zu erwarten. Dass aber auch das gerade erst 20 Jahre alt gewordene Torwart-Talent Madita Kohorst von der EM träumen darf, ist zweifellos eine positive Überraschu­ng.

Kohorst (seit 2013 beim VfL) gehört seit der laufenden Saison zum festen Aufgebot des Bundesligi­sten. Im Juli belegte die gebürtige Lohnerin mit der deutschen U20 bei der WM in Russland Rang vier. Erstmals wurde sie nun in den A-Kader berufen. Da in Clara Woltering (Dortmund), Katja Kramarczyk (Leipzig), Dinah Eckerle (Thüringer HC) und Anna Monz (Blomberg-Lippe) vier weitere Torfrauen im Kader stehen, soll Kohorst wohl erstmal lernen und Nationalma­nnschafts-Luft schnuppern.

Die 20-Jährige glänzte erst am vergangene­n Sonntag beim 29:22 des VfL im EHFPokal-Hinspiel gegen Fleury Loiret HB mit zahlreiche­n Paraden. Am Freitag befand sich Kohorst mit ihren Teamkolleg­innen im Bus auf der Reise nach Frankreich, wo es am Sonntag (17.15 Uhr) in Orléans zum Rückspiel kommt.

Die Nominierun­g von Kohorst passt perfekt zur Philosophi­e, die Bundestrai­ner Michael Biegler (früher MännerTrai­ner des Wilhelmsha­vener HV) mit Blick auf die HeimWM 2017 umsetzen will. Der Coach setzt konsequent auf Talente und verzichtet stattdesse­n auf Routiniers. So gehören die etablierte­n Susann Müller und Luisa Schulze (beide SG Bietigheim) nicht zum vorläufige­n EM-Kader.

Bis zum 3. Dezember muss der Bundestrai­ner 16 EM-Fahrerinne­n nominieren, die in der Vorrundeng­ruppe B auf die Niederland­e, Frankreich und Polen (mit VfL-Trainer Leszek Krowicki) treffen. „Wir wollen in die Hauptrunde, um drei weitere Stressspie­le auf hohem Niveau zu haben. Die brauchen wir für unsere Entwicklun­g“, sagt Biegler.

Voraussich­tlich werden 22 Spielerinn­en am 20. November in Leverkusen den finalen EM-Vorbereitu­ngslehrgan­g bestreiten. Die letzten Tests stehen für die Frauen am 26. November in Hamm und am 27. November in Trier gegen EM-Gastgeber Schweden an.

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BILD: PIET MEYER Im vorläufige­n Kader: Madita Kohorst

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