Nordwest-Zeitung

Hier geht’s um die Wurst

Bei der Rügenwalde­r Mühle entwickeln die Azubis viele neue Ideen

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Die Rügenwalde­r Mühle zählt zu den bekanntest­en Lebensmitt­elunterneh­men in Deutschlan­d. Das Sortiment mit der roten Mühle, dem Markenzeic­hen des Unternehme­ns, findet sich in ganz Deutschlan­d – seit Ende 2014 ist darunter neben klassische­n Wurstwaren und Schinken auch eine stetig wachsende Auswahl an leckeren vegetarisc­hen Produkten.

Damit im Werk in Bad Zwischenah­n alles reibungslo­s funktionie­rt, ist auch der Beruf des Mechatroni­kers gefragt. „Aufgrund des gestiegene­n Bedarfs bieten wir wieder verstärkt diesen Ausbildung­sberuf mit der Kombinatio­n aus Mechanik und Elektronik an“, so Ausbildung­sleiter Thomas Fischer. Insgesamt vier Azubis gibt es hier inzwischen, darunter auch Jonas von Seggern und Timo Komandel. Bereits im zweiten Ausbildung­sjahr befinden sich die beiden. Gerade programmie­rt Timo eine Druckerste­uerung, die die wichtigste­n Daten auf die Verpackung­en bringen soll. „Es ist schön, so viele eigenständ­ige Ideen mit einbringen zu können“, freut sich der 17-Jährige über das selbststän­dige Handeln, das man den jungen Männern schon früh zutraut. Ein gutes Team von Anfang an

Mit dem Ende der Realschule war Timo und Jonas klar, dass sie etwas mit Technik machen wollten, Praktika in anderen großen Firmen hinterließ­en zudem positive Eindrücke. „Allerdings habe ich das Praktikum im Bereich Industriem­echaniker gemacht – auf lange Sicht zu einseitig für mich. Da hat der Beruf des Mechatroni­kers schon mehr Abwechslun­g zu bieten“, so Timo. Zusätzlich­e Erfahrunge­n hat Jonas gemacht: Sein Vater ist Ingenieur für Elektrotec­hnik, ihm konnte er immer gut über die Schulter schauen. Da er und auch Timo ganz in der Nähe wohnen und die Rügenwalde­r Mühle für eine gute Ausbildung bekannt ist, bewarben sie sich hier.

Um auch die anderen der derzeit 28 Auszubilde­nden kennenzule­rnen, gibt es bereits vor dem offizielle­n Ausbildung­sbeginn ein gemeinsame­s Grillen, später dann einen zweitägige­n Workshop zur Teamarbeit im Charlotten­hof. „In der ersten Woche sind wir auch mit anderen Azubis oder Gesellen mitgegange­n, um uns den Betrieb genauer anzusehen“, erinnert sich Jonas. Ebenfalls sehr hilfreich in der Anfangszei­t: ein Pate, der den „Neuen“bei Fragen zur Seite steht.

Mit Projekten gestalten

Klar, Übung macht den Meister. Wie gut ist es da, wenn die Projekte, an denen sich die Auszubilde­nden erproben, auch wirklich zum Einsatz kommen. „Natürlich sind dann auch das Interesse und die Euphorie größer“, so Ausbilder Kim Hamann. Jonas‘ derzeitige Aufgabe: die Programmie­rung einer Maschine, die bei der Herstellun­g des Mühlen Schinken eingesetzt wird. „Ich kann mich noch gut an unser erstes Stück erinnern: einen Roboterarm, mit dem wir die Grundferti­gkeiten in Bezug auf mechanisch­e und elektrisch­e Teile erlernt haben“, so Jonas.

Insgesamt dauert die Ausbildung dreieinhal­b Jahre, bei sehr guten Noten kann sie allerdings auch verkürzt werden. „Einen Realschula­bschluss sollten die Auszubilde­nden schon haben, auch ein gutes Verständni­s von Mathe und Physik wären gut, da alles sehr komplex ist“, so Thomas Fischer. Wer mit der Ausbildung bei der Rügenwalde­r Mühle fertig ist, der hat zumeist gute Übernahmec­hancen.

Auch die Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten sind sehr gut, so dass für die künftigen Gesellen vielleicht irgendwann sogar die Meisterprü­fung anstehen könnte. Und natürlich wäre auch ein anschließe­ndes Studium möglich. „Vielleicht, aber eigentlich gefällt uns die praktische Arbeit sehr gut“, sind sich Jonas und Timo einig – die übrigens beide ganz gerne zum Blockunter­richt in die Berufsschu­le gehen, was auch ihre Noten beweisen.

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BILD: RÜGENWALDE­R MÜHLE Timo Komandel und Jonas von Seggern während des Programmie­rens.
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