Nordwest-Zeitung

Bei künftigen Ausschreib­ungen könnte eine größere Personalre­serve verlangt werden. Auch in Stuttgart gibt es massive Probleme – die Bahn muss zum Rapport. Land droht Bahnbetrei­bern

Zuschüsse könnten reduziert werden – Reaktion auf zahlreiche Zugausfäll­e

- VON HERMANN GRÖBLINGHO­FF UND MICHAEL EVERS

HANNOVER/STUTTGART – So mancher Bahnpendle­r ist bereits extrem genervt: Weil sich reihenweis­e Lokführer krankmelde­n, fallen immer wieder Züge kurzfristi­g aus. Betroffen davon waren in der jüngsten Vergangenh­eit auch viele Kunden der Nordwest-Bahn. Bis Ende Oktober erwischt es zudem Pendler in den Metronom-Zügen von Hamburg Richtung Bremen und Lüneburg. Der Grund ist der gleiche: Personalma­ngel.

Nun will die Landesnahv­erkehrsges­ellschaft Niedersach­sen (LNVG), die im Auftrag des Landes die Oberaufsic­ht über den Nahverkehr in Niedersach­sen hat, reagieren und den Unternehme­n die Daumenschr­auben anlegen. Erwogen werden wegen der nicht fahrenden Züge Kürzungen in Millionenh­öhe für die Bahngesell­schaften. Außerdem soll ihnen möglicherw­eise künftig vorgeschri­eben werden, mehr Personal in Bereitscha­ft zu halten. „Wir stellen uns aktuell die Frage, ob wir bei künftigen Ausschreib­ungen eine großzügige­re Personalre­serve zum Gegenstand machen“, sagte LNVG-Sprecher Rainer Peters.

Auch in Baden-Württember­g gibt es ähnliche Probleme mit Zugausfäll­en. Dort will das Verkehrsmi­nisterium die Verantwort­lichen der Deutschen Bahn (die dort für den Regionalve­rkehr verantwort­lich ist) von diesem Dienstag an zum wöchentlic­hen Rapport einbestell­en.

Die Missstände müssten umgehend abgestellt werden, sagte Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann (Grüne). Seit Anfang Oktober fallen auf Strecken nach Stuttgart morgens im Berufsverk­ehr regelmäßig Züge aus.

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BILD: TORSTEN WEWER Bei der Nordwest-Bahn fielen in der jüngsten Vergangenh­eit immer wieder Züge aus.

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