Wenn Trainer nicht knausern OLDENBURGER SPORTGEFLÜSTER
Normalerweise geht VfBCheftrainer Dietmar Hirsch mit verbalen Streicheleinheiten für einzelne Spieler äußerst sparsam um, doch in Meppen machte der Fußballlehrer eine Ausnahme und verteilte nach dem 1:0 im Prestigederby beim Regionalliga-Primus ein Extralob an Jannik Wetzel (21). „Aus dieser heute starken Mannschaft möchte ich besonders unseren Torwart hervorheben. Jannik war ein absoluter Rückhalt. Er hat viele Bälle souverän entschärft“, sagte der 44-Jährige über Wetzel, der vor einer Woche den nun auf dem Abstellgleis stehenden Patrick Nettekoven (29) als Stammkeeper ersetzt hatte und in Meppen zum zweiten Mal ohne Gegentor blieb. Wie beim 1:0 gegen die U 23 des VfL Wolfsburg stand Fabian Klinkmann (19) als zweiter Schlussmann im VfB-Kader.
Ob Klinkmann das heiße Duell vor 5822 Zuschauern trocken überstanden hat, ist nicht bekannt. In jedem Fall gab es für die Bank des VfB mehr als eine Bierdusche – und das nicht als Feier-Einlage der Oldenburger nach der Partie, sondern von den Anhängern der Gastgeber während der 90 Minuten. Ein paar Getränke zu viel dürften dagegen die sogenannten Fans der Gäste zu sich genommen haben, die sich insbesondere nach der Begegnung Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten und damit dem eigentlich schönen Derbyerfolg einen bitteren Beigeschmack verpassten.
Wie Hirsch ist auch Leszek Krowicki beim Thema Extralob für seine Handballerinnen ein knauseriger Zeitgenosse. Nach dem 23:26 im EHF-Pokal-Rückspiel beim französischen Vertreter Fleury Loiret, durch den sich der Bundesligist nach dem 29:22 beim ersten Kräftemessen in Oldenburg in die dritte Runde zitterte, hob der 58-Jährige aber ebenfalls die Leistung im Tor heraus. „Madita Kohorst hat wieder ein sehr gutes Spiel gemacht und uns mit ihren Paraden gerettet“, lobte Krowicki.
Die Torfrau zeigte – vielleicht beflügelt von der Nominierung für die Nationalmannschaft – in Frankreich einmal mehr eine starke Leistung. Wie ihre VfLKolleginnen Angie Geschke (31) und Caroline Müller (23) war Kohorst in der vergangenen Woche von Bundestrainer Michael Biegler (55) in den vorläufigen Kader für die Frauen-EM in Schweden (4. bis 18. Dezember) berufen worden. Es war für die gebürtige Lohnerin, die 2013 zum VfL kam und seit der aktuellen Saison zum Bundesliga-Team gehört, ein schönes, nachträgliches Geschenk zu ihrem 20. Geburtstag am 14. Oktober.