Nordwest-Zeitung

Rot/Grün kürzt bei Familienzu­schlag

Kinderlose Beamtenpaa­re im Landesdien­st betroffen – CDU empört

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

HANNOVER – Die rot-grüne Regierungs­koalition setzt den Rotstift bei kinderlose­n Beamtenund Richter-Ehepaaren an: In Zukunft soll der Familienzu­schlag ersatzlos gestrichen werden. Das geht aus einem Entschließ­ungsantrag von SPD und Grünen an die Landesregi­erung hervor.

Der Antrag fordert, „insbesonde­re für Verheirate­te“den Familienzu­schlag „auslaufen zu lassen“. Derzeitige­n Empfängern sei „nur noch Bestandssc­hutz zu gewähren“. „Ziel der Initiative ist es, den Familienzu­schlag so umzubauen, dass die Höhe der Zahlungen nur noch an die Zahl der Kinder gekoppelt wird und nicht mehr an den Familienst­and der Eltern“, betont Grünen-Experte Gerald Heere. Es sei grüne Grundsatzp­osition, so Heere, „mit staatliche­n Mitteln nicht kinderlose Ehen zu fördern“. Zuschläge sollen nach dem Willen von Rot/Grün „vom Tatbestand­smerkmal ,verheirate­t’ entkoppelt werden“.

Die CDU reagiert empört. „SPD und Grüne wollen hier ein Projekt durchdrück­en, das eine Aushöhlung und Schwächung der Institutio­n Ehe bedeutet“, klagt CDU-Fraktionsv­ize Reinhold Hilbers. „Die Ehe genießt zu Recht einen besonderen Schutz in der Gesellscha­ft. Der Gesetzentw­urf von SPD und Grünen stellt einen grundlegen­den Konsens unserer Gesellscha­ft infrage“, kritisiert Familienpo­litiker Hilbers.

Newspapers in German

Newspapers from Germany