Hooligans hautnah
Hooligans mal hautnah: Der Innenausschuss des Landtags will sich direkt vor Ort das brisante Fußball-Derby zwischen Braunschweig und Hannover am Wochenende ansehen. Die Parlamentarier interessieren sich nicht nur für Strategie und Taktik der Polizisten gegen gewaltbereite Fußball-Fans. Laut Besichtigungs-Programm inspizieren die Abgeordneten auch die vorgesehene „Sammelstelle für freiheitsentziehende Maßnahen“. Also: Den Ort, wo festgenommene Gewalttäter zwischengelagert werden. Fast möchte man wünschen, dass den Abgeordneten am Sonntag etwas geboten wird. Aber das wäre politisch natürlich völlig unkorrekt.
Geburtstagsfeier vergeigt: Schwer verärgert bis entsetzt reagieren Politiker aller Couleur auf den Festakt im Schloss Herrenhausen zu Wochenbeginn zum 70-jährigen Bestehen Niedersachsens – maßgeblich ausgerichtet von der Volkswagenstiftung. „Katastrophe“lautet noch eine äußerst milde Kommentierung. Statt launiger Geburtstagsfete erlebten die 300 ausgewählten Gäste ernste Vorträge über Flucht und „Migrationsbewegungen seit 1946“. Laut Initiatoren sei das Ziel eine „inhaltlich, intellektuelle Auseinandersetzung“gewesen. „In der Tat kein rauschender Festakt“, räumt Regierungssprecherin Anke Pörksen ein. Dafür will die Landesregierung es „zum 75jährigen Jubiläum“richtig krachen lassen.
Die Oldenburger können schon vorher den Hannoveranern zeigen, wie es geht – beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Alten Landtags am 10. November. Laut Landtagssprecher Kai Sommer ist alles angerichtet für vergnügliche Stunden – natürlich mit Grünkohl satt. Na, denn...