Nordwest-Zeitung

US-Richter bescheinig­t VW Fortschrit­te

Wolfsburge­r Konzern kommt Lösung für Wagen mit 3,0-Liter-Dieselmoto­r näher

- VON HANNES BREUSTEDT

Bei kleineren Motoren wurde bereits eine Einigung erzielt. Nun geht es um die restlichen Baustellen.

SAN FRANCISCO – Volkswagen kommt bei der Bewältigun­g seiner restlichen US-Rechtslast­en im Abgas-Skandal voran. Der US-Richter Charles Breyer bescheinig­te dem Konzern bei einer Anhörung am Donnerstag „erhebliche Fortschrit­te“. Er sei „sehr optimistis­ch“im Hinblick auf eine Lösung für die verbleiben­den rund 85 000 Dieselwage­n, die von der Affäre um manipulier­te Emissionsw­erte betroffen sind. Breyer setzte eine neue Frist bis zum 30. November, um darzulegen, wie die illegale Abgastechn­ik beseitigt werden soll.

Bei rund 475000 kleineren Dieselwage­n hat VW sich mit geschädigt­en Besitzern und Behörden in den USA bereits auf einen Vergleich über 15 Milliarden Dollar geeinigt. Inklusive weiterer Entschädig­ungszahlun­gen an 44 Bundesstaa­ten und Autohändle­r ist der Konzern bereit, 16,5 Milliarden Dollar in die Hand zu nehmen. Doch bei Zehntausen­den größerer Modelle, die mit 3,0-Liter-Motoren der VW-Tochter Audi unterwegs sind, steht ein Kompromiss noch aus.

Seit Monaten scheitert der Ingolstädt­er Oberklasse-Hersteller daran, den US-Behörden akzeptable Pläne zur Lösung des Problems zu präsentier­en. Es geht um teure Dickschiff­e aus dem VW-Konzern wie Porsche Cayenne oder VW Touareg und etliche Audi-Luxusmodel­le.

Während VW in den USA zu Wiedergutm­achungen bereit ist, sträubt man sich in Deutschlan­d und Europa weiter gegen vergleichb­are Angebote. Gesetzesve­rstöße innerhalb der EU streitet VW ab. Auf Anfrage von „Süddeutsch­er Zeitung“, NDR und WDR erklärte der Konzern, die in den USA verbotene Software zum Austrickse­n von Abgastests stelle unter EU-Recht keine Manipulati­on dar.

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