Mailand-Trip bringt Tuchel in Rage
Rätsel um Aubameyangs Suspendierung gelöst – Beim HSV dabei
DORTMUND – Pierre-Emerick Aubameyang zog seinen Humphrey-Bogart-Hut tief ins Gesicht, klappte den Mantelkragen hoch und stahl sich vor Abpfiff aus dem Stadion. Im roten Ferrari düste er kurz nach 23 Uhr mit seinem Bruder davon. Als er am Donnerstagmorgen mit einem goldlackierten Audi-Geschoss zum Training von Borussia Dortmund vorfuhr, pünktlich um 9.50 Uhr, war das Rätsel um seine Suspendierung gelöst.
Ein verlängerter Kurztrip mit der Familie ins Mailänder Nobelhotel Villa Borghi hat Fußball-Trainer Thomas Tuchel wohl derart verärgert, dass er seinen besten Stürmer aus dem Kader für das Champions-League-Spiel gegen Sporting Lissabon (1:0) warf. In Italien für Instagram-Fotos zu posieren, war keine von Aubameyangs klügeren Taten.
Der BVB bestätigte den Vorfall nicht, die Schweigemauer stand auch am Tag danach. „Interne Gründe“, so blieb die schon am Mittwoch ausgegebene Sprachregelung, an die sich Spieler und Offizielle hielten. Raum für Spekulationen war reichlich vorhanden, verwunderlich, dass der Verein dies zuließ. „Das war eine Maßnahme, die notwendig war und mit diesem Spiel beendet ist“, sagte Tuchel: „Manche Dinge müssen eben losgelöst von ihrem Zeitpunkt betrachtet werden.“
Entweder gebe es eine Konsequenz oder eben nicht, erklärte Tuchel, auf die Bedeutung des Spiels werde also keine Rücksicht genommen. Und, es klang wie ein Erziehungstipp aus dem Elternratgeber: „Wenn schon konsequent, dann auch konsequent konsequent.“Für das Bundesligaspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV wird Aubameyang in Gnaden aufgenommen.