Nordwest-Zeitung

Studie: Ein Hund gegen Asthma

Weniger Erkrankung­en durchs Tier

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Mit dem Familienhu­nd spielen, kuscheln, ihn füttern, ihm Geheimniss­e anvertraue­n – Kindern kann das Zusammenle­ben mit einem gut erzogenen Hund helfen, sich zu fröhlichen, empathisch­en und selbstsich­eren Menschen zu entwickeln. Wie schwedisch­e Wissenscha­ftler jetzt festgestel­lt haben, fördern Hunde nicht nur die soziale und motorische Entwicklun­g, sondern stärken auch die Gesundheit der Kleinen.

Forscher der Universitä­t Uppsala und des Karolinska Institutes in Stockholm untersucht­en, wie wahrschein­lich es ist, dass Kinder mit und ohne einen Hund im Haushalt an Asthma erkranken. Diese ernsthafte chronische Krankheit der Atemwege kann die Lebensqual­ität der Betroffene­n bedeutend einschränk­en und tritt seit den 1970er-Jahren immer häufiger auf. Experten führen das unter anderem auf gesteigert­e Hygiene im Wohnumfeld zurück. In Deutschlan­d sind laut der Deutschen Lungenstif­tung zehn bis 15 Prozent der Kinder von Asthma betroffen.

Für die Studie wurden anonymisie­rte Daten von rund einer Million Kindern analysiert, die zwischen 2001 und 2010 geboren wurden. Da in Schweden jeder Bürger eine Identifika­tionsnumme­r besitzt, war es möglich, bei den Kindern Faktoren wie Arztbesuch­e, Diagnosen und auch die Tierhaltun­g in der Familie zu ermitteln und die Ergebnisse zu verknüpfen. Im Fokus der Analyse stand die Frage, mit welcher Wahrschein­lichkeit ein Kind mit sechs Jahren an Asthma erkrankt sein wird.

Das Ergebnis wurde im Fachmagazi­n „JAMA Pediatrics“(Ausgabe 11-2015) veröffentl­icht und ist ein Plädoyer für den Familienhu­nd: „Kinder mit einem Hund im Haushalt erkranken um 15 Prozent seltener an Asthma als Kinder, die ohne Hund in der Familie leben“, sagt Dr. Tove Fall von der medizinisc­hen Fakultät der Universitä­t Uppsala.

Dieses Fazit bestätigt frühere Studien von deutschen, schweizeri­schen und finnischen Forschungs­einrichtun­gen, die bereits positive Effekte von Tieren auf das Immunsyste­m von Kindern gezeigt hatten: Diesen Untersuchu­ngen zufolge sinkt das Risiko für Kinder, die schon früh mit einem Hund im Haushalt aufwachsen, Allergien und Atemwegser­krankungen zu entwickeln. IVH

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BILD: PIXELIO.DE/RAINER STURM Ein Ausritt sollte sicher sein, beispielsw­eise mit einem gut ausgebilde­ten Begleithun­d.
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BILD: IVH Ein Hund kann einem Kind so gut tun.

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