Staus auf Straßen nehmen kein Ende
Baustellen auf den Stadtautobahnen frustrieren Autofahrer – Vorsorge für Brückenabriss
Tägliche Staus erschweren den Arbeitsweg in die Stadt. Weitere Baustellen sind im November auf den Autobahnen geplant.
OLDENBURG – Schlechter Start in den Tag: Wer morgens ohne Stau in die Stadt fahren will, muss kreativ werden. Einem Autofahrer aus Jever, der täglich aus Richtung Wilhelmshaven in die Innenstadt zur Arbeit fährt, gehen allerdings langsam die Stauumgehungen aus, weil morgens viele Straßen verstopft sind. Normalerweise nimmt er die Abfahrt Bürgerfelde auf der A 293. Doch um weitere Stauzeiten wegen der aktuellen Fahrbahnsanierung dort zu vermeiden, wählte er am Mittwochmorgen die Abfahrt Ohmstede.
Allerdings ohne Erfolg: „Ich hatte schon eine Viertelstunde mehr eingeplant und bin trotzdem zehn Minuten zu spät gekommen.“Denn auf der Donnerschweer Straße, die von der Abfahrt Ohmstede in die Innenstadt führt, staute es sich ebenfalls bis auf die Autobahn: „Das war ein ziemliches Chaos.“
Obwohl einige schon von Besserungen auf Oldenburgs Straßen und Stadtautobahnen berichten, geraten andere je nach Tageszeit und Ziel weiterhin in solche Zwickmühlen. Dabei gibt es gleich mehrere Baustellen auf den Stadtautobahnen: Bis voraussichtlich 8. November werden am Ostkreuz Fahrbahnschäden repariert und voraussichtlich bis zu diesem Freitag entstehen Staus durch Arbeiten an der A 293 zwischen Bürgerfelde und Nadorst.
Von den Bauarbeiten auf der A 293 ist auch Rainer Meyer betroffen. Normalerweise braucht er zu seiner Arbeit aus Rastede nur 15 Minuten – seit einigen Tagen ist es meistens eine halbstündige Fahrt. „Es wäre eine Alternative über die Nadorster Straße zu fahren, aber die ist morgens dicht.“
Sollte es auf der Autobahn dann auch noch zu Unfällen in der Hauptverkehrszeit kommen – wie am Mittwoch – geraten ausweichende Autofahrer im Stadtgebiet gleich in die nächsten Baustellen. An der Ziegelhofstraße wird bis Anfang Dezember gearbeitet, in der Lindenallee wird eine Fertigstellung der Kanalarbeiten erst für Ende des Jahres erwartet und an diesem Wochenende wird auf der Edewechter Landstraße eine neue Fahrbahndecke aufgetragen.
Auch in den sozialen Medien wird das Thema heiß diskutiert. Mit Blick auf die (inzwischen beendeten) Bauarbeiten im Westkreuz schrieb ein Leser unter einem Ð -Online-Artikel: „Am schlimmsten ist ja wohl die A 28 Richtung Bad Zwischenahn zurzeit. Zum Feierabend stehen die bis Abfahrt Osternburg.“Andere Online-Stimmen ziehen allerdings auch Vergleiche zu stärker betroffenen Städten: „Ich musste beruflich mehrfach morgens durch den Berufsverkehr nach Osnabrück, dagegen ist Oldenburg noch ein Geschenk.“
Dabei stellen sich alle dieselbe Frage: Warum häufen sich die Baustellen gerade jetzt? Manche Autofahrer mutmaßen, dass das Land zum Jahresende wohl noch Geldmittel loswerden müsse.
Joachim Delfs von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nennt einen anderen Grund: „Das wurde ganz bewusst für diese Zeit geplant“, sagt Delfs – zwischen den hohen Verkehrsaufkommen von Kramermarkt und Adventszeit.
Zum anderen dienten die Straßenarbeiten als eine Art Vorsorge für die geplante Erneuerung der Autobahnbrücke an der Alexanderstraße, die im März 2017 beginnen soll. Weitere Stauknoten wegen Reparaturen soll es dann nicht geben.
Aber damit noch nicht genug: Weitere Baustellen sind schon geplant. Vom 10. bis 16. November ist das Nordkreuz betroffen und vom 14. bis 16. November wird im Anschlussstellenbereich Nadorst gebaut, hieß es am Donnerstag.