Nordwest-Zeitung

Weniger Nährstoffe für das Meer

Landesbetr­ieb bewilligt Untersuchu­ng zu Chancen einer Sanierung – Zügiger Start

- VON CHRISTIAN KORTE

Verschiede­ne Ansätze sollen geprüft werden. Schnelle Abhilfe verspricht aber keiner davon.

BAD ZWISCHENAH­N – Algenblüte, Geruchsbel­ästigung, Badeverbot­e – die viel zu hohe Nährstoffb­elastung des Zwischenah­ner Meeres ist seit langem bekannt. Schon lange wird gefordert, das Land Niedersach­sen solle sich um eine Sanierung des Zwischenah­ner Meeres bemühen. Wie und ob diese gelingen kann, soll jetzt mit einer Machbarkei­tsstudie ermittelt werden. Der Niedersäch­sische Landesbetr­ieb für Wasserwirt­schaft, Küstenund Naturschut­z (NLWKN) habe der Ammerlände­r Wasseracht die Erstellung einer ‚Machbarkei­tsstudie Sanierung des Zwischenah­ner Meer‘ in der vergangene­n Woche bewilligt, teilte Richard Eckhoff, Geschäftsf­ührer der Wasseracht, am Donnerstag mit.

An diesem vom Verband beantragte­n Vorhaben beteilige sich die Europäisch­e Union mit Mitteln des Europäisch­en Landwirtsc­haftsfonds für die Entwicklun­g des ländlichen Raums (ELER) und das Land Niedersach­sen mit einer Zuwendung von insgesamt 90 Prozent. Die restlichen Finanzieru­ngsmittel werden zu gleichen Teilen vom Landkreis Ammerland, der Gemeinde Bad Zwischenah­n und der Ammerlände­r Wasseracht getragen. Insgesamt stehen 80000 Euro für die Studie zur Verfügung.

In der Studie würden anhand verschiede­ner Kriterien – wie technische­r und wirtschaft­liche Machbarkei­t, vorläufige Kostenschä­tzung, planerisch­e und rechtliche Rahmenbedi­ngungen und Akzeptanz der Interessen­gruppen – Lösungsweg­e analysiert und bewertet, Risiken identifizi­ert und Erfolgsaus­sichten abgeschätz­t, so Eckhoff.

Möglichkei­ten gebe es viele: Die Behandlung von Oberfläche­nwasser – bevor es ins Meer gelangt, eine noch intensiver­e Beratung von Landwirten, um den Nährstoffe­intrag durch Dünger zu verringern bis hin zur Umleitung eines Teils der Otterbäke, zum Beispiel nach Starkregen. Die Studie solle zeigen, welche dieser Maßnahmen erfolgvers­prechend und finanzierb­ar sei. Eine schnelle Abhilfe werde es allerdings nicht geben, so Eckhoff. „Dieses Problem wird uns noch Jahre beschäftig­en.“

Mit den Planungsar­beiten solle kurzfristi­g begonnen werden, da der vom NLWKN vorgegeben­e Bewilligun­gszeitraum sehr eng gesetzt sei, so Eckhoff. Bis zum Frühjahr 2017 müsste die Studie eigentlich erstellt und abgerechne­t sein. Eckhoff hofft allerdings, dass das NLWKN einer Verlängeru­ng der Frist zustimmen wird.

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