Weniger Nährstoffe für das Meer
Landesbetrieb bewilligt Untersuchung zu Chancen einer Sanierung – Zügiger Start
Verschiedene Ansätze sollen geprüft werden. Schnelle Abhilfe verspricht aber keiner davon.
BAD ZWISCHENAHN – Algenblüte, Geruchsbelästigung, Badeverbote – die viel zu hohe Nährstoffbelastung des Zwischenahner Meeres ist seit langem bekannt. Schon lange wird gefordert, das Land Niedersachsen solle sich um eine Sanierung des Zwischenahner Meeres bemühen. Wie und ob diese gelingen kann, soll jetzt mit einer Machbarkeitsstudie ermittelt werden. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenund Naturschutz (NLWKN) habe der Ammerländer Wasseracht die Erstellung einer ‚Machbarkeitsstudie Sanierung des Zwischenahner Meer‘ in der vergangenen Woche bewilligt, teilte Richard Eckhoff, Geschäftsführer der Wasseracht, am Donnerstag mit.
An diesem vom Verband beantragten Vorhaben beteilige sich die Europäische Union mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und das Land Niedersachsen mit einer Zuwendung von insgesamt 90 Prozent. Die restlichen Finanzierungsmittel werden zu gleichen Teilen vom Landkreis Ammerland, der Gemeinde Bad Zwischenahn und der Ammerländer Wasseracht getragen. Insgesamt stehen 80000 Euro für die Studie zur Verfügung.
In der Studie würden anhand verschiedener Kriterien – wie technischer und wirtschaftliche Machbarkeit, vorläufige Kostenschätzung, planerische und rechtliche Rahmenbedingungen und Akzeptanz der Interessengruppen – Lösungswege analysiert und bewertet, Risiken identifiziert und Erfolgsaussichten abgeschätzt, so Eckhoff.
Möglichkeiten gebe es viele: Die Behandlung von Oberflächenwasser – bevor es ins Meer gelangt, eine noch intensivere Beratung von Landwirten, um den Nährstoffeintrag durch Dünger zu verringern bis hin zur Umleitung eines Teils der Otterbäke, zum Beispiel nach Starkregen. Die Studie solle zeigen, welche dieser Maßnahmen erfolgversprechend und finanzierbar sei. Eine schnelle Abhilfe werde es allerdings nicht geben, so Eckhoff. „Dieses Problem wird uns noch Jahre beschäftigen.“
Mit den Planungsarbeiten solle kurzfristig begonnen werden, da der vom NLWKN vorgegebene Bewilligungszeitraum sehr eng gesetzt sei, so Eckhoff. Bis zum Frühjahr 2017 müsste die Studie eigentlich erstellt und abgerechnet sein. Eckhoff hofft allerdings, dass das NLWKN einer Verlängerung der Frist zustimmen wird.