Endlich Farbe im Gesicht
Arbeiten von Alwin Emke in der Oldenburger Ð-Galerie
farbigen Antlitze aus Öl- und Pastellfarben zusammengefügt, wobei Mund, Nase und Augen deutliche Formen erhalten. Im Haarbereich und im Umfeld des Kopfes lösen sich diese zu freien Farbzügen auf. Hier kommt es dem Künstler auf eine Farbgebung aus aufeinander abgestimmten Tönen an. Dass sich darunter Anklänge an den Expressionismus vor 100 Jahren mischen, lässt der Künstler gelten. Haben doch die Maler der Gruppe „Der blaue Reiter“und der „Brücke“das erste Mal frei mit Farben experimentiert. Aber Emke geht noch einen Schritt weiter, wenn er seine „Faces“mit Papier- und Materialstücken besetzt, die nur zum Teil übermalt werden.
Die zuweilen deutlich erkennbaren Ränder und Kanten der aufgeklebten oder aufmontierten Elemente bringen Schattenlinien ins Spiel, die sich verselbstständigen. In den Gemälden mit Kopfreihen wird dieser Prozess, dem Bild eine vom Inhalt „Faces“unabhängige Oberfläche zu geben, ohne auf die Kopfformen zu verzichten, weitergeführt, indem sogar kleine Szenen neben der formfreien Farbsetzung eingebracht werden können. Dann stützt sich die Komposition primär auf die Farbwahl, die die ganze Komposition in eine kontrastreiche, aber zugleich zurückhaltende Farbenfülle hüllt.