Koalition streitet um höheres Rentenalter
GIPFELTREFFEN Union will Eintrittsalter an steigende Lebenserwartung koppeln
BERLIN DPA – Union und SPD streiten vor dem Rentengipfel der Koalition wieder um eine Anhebung des Rentenalters. In der Union mehren sich die Stimmen dafür, das Renteneintrittsalter künftig an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Diesen Vorschlag habe Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bei einer Vorbesprechung der Unionsspitze vorgetragen, berichtete der „Spiegel“. Die SPD wandte sich strikt dagegen. Die Spitzen von CDU/ CSU und SPD wollen am Dienstag über die geplante Rentenreform beraten.
In Unionskreisen wurde bestätigt, dass Schäuble für eine Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung eintritt. Ein neues abgestimmtes Papier gebe es dazu aber nicht. Laut „Spiegel“äußerte auch CSU-Chef Horst Seehofer Sympathie dafür. Denkbar ist demnach etwa, dass sich die gesetzliche Altersgrenze mit jedem weiteren Jahr Lebenserwartung automatisch um ein halbes Jahr erhöht. Derzeit liegt sie bei 65 Jahren und fünf Monaten; bis 2029 wird sie auf 67 Jahre steigen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund bezeichnete die Unionspläne als „sozialpolitischen Unfug“, der nichts anderes sei als ein Rentenkürzungsprogramm, sagte DGBVorstandsmitglied Annelie Buntenbach.