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Tauwetter zwischen Stadt und Konzern? – Bahn reagiert auf Kritik an Holzkonstruktion
Gibt es Hoffnung, die baugeschichtlich wertvolle Gleishalle zu sanieren? Gespräche zwischen Stadt und Bahn wecken neue Hoffnungen.
OLDENBURG – Das Verhältnis zwischen Stadtverwaltung und Deutscher Bahn gilt als angespannt. Nicht nur beim umstrittenen Ausbau der Stadtstrecke, sondern auch bei der Zukunft der Gleishalle prallen die Standpunkte aufeinander. Tiefpunkt Anfang des Jahres: Die Bahn begann mit dem Einbau störender Holzkonstruktionen auf den Bahngleisen – die Stadt wurde darüber im Vorfeld noch nicht einmal informiert.
Doch nun zeichnet sich Tauwetter ab: In Kürze soll eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben werden. Beide Seiten verständigen sich in dem Papier darauf, wie sie zusammenarbeiten und Probleme lösen wollen – und dass sie mit einer Stimme in der Öffentlichkeit auftreten.
Baurätin zuversicht2ich
Stadtbaurätin Gabriele Nießen äußerte sich am Mittwochabend im Bahnausschuss optimistisch. Zur Gleishalle gebe es zwar keine neuen Ergebnisse. Allerdings befinde sich die Stadt in „guten Gesprächen“. So prüfe die Bahn derzeit die Möglichkei- ten einer Sanierung, berichtete die Baudezernentin. „Das ist eine ergebnisoffene Prüfung, in die die Stadt eng eingebunden wird.“
Offenbar zu Herzen genommen hat sich die Bahn auch die Kritik an den massiven Holzkonstruktionen auf den Gleisen. Die Aufbauten aus den Bahnsteigen sollen verhindern, dass Fahrgäste von möglicherweise herunterfallenden Teilen des Dachs getroffen werden.
Im Januar waren die ersten Holzverschläge an den Gleisen 7 und 8 eingezogen worden. Kritiker bezeichneten sie als „Bestrafung“für die Kritik der Stadt an den Abrissplänen für die Gleishalle. Vor allem die großen Betonfüße bilden eine Behinderung für die Fahrgäste.
Mittlerweile ist auch der Bahnsteig für Gleis 5 und 6 eingehaust. Die Arbeiten zum Schutz der Bahnsteige 3 und 4 laufen. Die Bahn habe sich die Kritik an der wuchtigen Holzkonstruktion zu Herzen genommen, sagt die Stadtbaurätin. Die noch ausstehende Konstruktion werde optisch ansprechender gestaltet. Rund zwei Millionen Euro wendet die Bahn nach eigenen Angaben allein für die provisorische Sicherung der Bahnsteige auf.
Folker von Hagen(Arbeitsgemeinschaft für Denkmalpflege) hält die Konstruktionen dennoch für unverhältnismäßig. In Städten wie Görlitz habe die Bahn bei vergleichbaren Fällen lediglich Netze unter dem Gleishallendach aufgespannt. „Das hat völlig gereicht.“
Sanierung zu teuer?
Wie die Bahn die Chancen einer Sanierung einschätzt, blieb zunächst offen. Bisher galt ein Erhalt als zu teuer. Bei einem Besuch in Oldenburg im Sommer 2016 hatte der damalige Bahnchef Grube allerdings zugesagt, keine Billiglösung zu wählen. Er stellte einen Neubau in Aussicht, der sich optisch an der alten Halle orientiert. Die Stadt und weitere Gruppen – vor allem die Oldenburgische Landschaft – pochen aber weiter auf eine Sanierung.
Bereits 2013 hatte die Bahn aus Sicherheitsgründen die Glasscheiben aus dem Hallendach entfernen lassen. Seitdem standen Kunden auf den Bahnsteigen im Regen.
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