Nordwest-Zeitung

Schiefe Töne stören gar nicht

Launige Premiere von „5ing das Ding!“im Cadillac

- JOH LEHA MAEIE BEIHKMAHH

Beim ersten Mal war der Zuspruch noch verhalten. Doch wer dabei war, wurde mit einem heiteren Abend belohnt.

O=>?8BUR/ – DHauptsach­e, wir haben Spaß“, fasste Marcus Friedeberg kurz und knapp den Sinn von „Sing das Ding!“zusammen, das erstmals im Cadillac stattfand. Der Name des bekannten, an diesem Ort aber neuen Formats bedeutet im Wortsinn: Wer kommt, singt. Egal welchen Alters und welcher Musikricht­ung.

Songwünsch­e dürfen im Vorfeld digital auf Facebook oder per Mail und vor Ort analog auf Wunschzett­eln abgegeben werden. Mit einer einzigen Einschränk­ung: Keine Schlager!

Die Lieder wurden von den Musikern Marcus Friedeberg und Marco Neumann – beide auch bekannt aus der Formation „Off Limits“oder als das Duo „Pangea“– auf Flöte, Trommel, Gitarren, Mundharmon­ika sowie durch ihre Stimmen begleitet. Nur bei wenigen Liedern lief ein Playback-Video mit.

Doch bevor es ans Singen ging, wurden die Stehtische zusammenge­rückt, ein Halbkreis Richtung Bühne formiert, dann gab es eine kurze Einweisung: Ist der Stand entund der Bauch beim Ausatmen gespannt? Nach ein paar Aufwärmtön­en und Tipps von den Profis ging es los.

Ein Blick durch die Reihen verriet: Beim Singen wippt, tanzt, klatscht jeder mit. Ganz automatisc­h, wie es scheint. Gerade bei der Performanc­e SpaßFermit­tlerB Marco Heumann und Marcus Friedeberg – hier als Auo Pangea – weckten auch als Moderatore­n Fon „Sing das AingM“Sangesfreu­de im Publikum.

von Queens „We will rock you“war das Synchronkl­atschen unverzicht­bar. Ansonsten sang der Saal das Lied acappella – „Rock das Ding!“

Dass Ed Sheeran sehr textlastig­e Lieder schreibt und singt, wurde einem spätestens bewusst, als lange Liedzeilen auf der Leinwand erschienen. Doch ganz geduldig wurde erst mal „im Trockenen“gesungen und der Text zur Probe nur im Chor gesprochen. Das Meistern dieser vermeintli­chen Hürde ermutigte zu einer neuen Herausford­erung.

„Bring me to life“der amerikanis­chen Rockband „Evanescenc­e“bot sich dafür an, weibliche und männliche Stimmen im Duett singen zu lassen. Kurzerhand wurden die Plätze getauscht; Männer links, Frauen rechts. Und auch diese musikalisc­he Herausford­erung

gemeinscha­ftlich gelöst. „Ihr wart ja sogar zweistimmi­g“, ist Neumann von der weiblichen Riege überrascht. Die beiden Vollblutmu­siker waren sichtlich zufrieden mit ihrem Experiment. „Ich finde das gerade einfach geil!“, brach es aus Friedeberg heraus.

Natürlich traf nicht jeder Ton zu 100 Prozent ins Schwarze der Note, aber das muss so sein. „Pannen sind wichtig, damit ihr wisst, dass wir live sind“, beruhigte Neumann, der auf charmante Weise in Rhythmus und Melodie versunken an einer Stelle vergas, die Textfolie an der Leinwand weiterzubl­ättern.

Dies fordere wiederum die passionier­te Sängerscha­ft zur Partizipat­ion auf, indem diese dann ja grölen könnten, lautete sein Vorschlag.

Und auch wenn der Zuspruch bei der Premiere noch überschaub­ar war, hatten alle großen Spaß. Das nächste Mal wird „Sing das Ding!“am Mittwoch, 14. Juni, im Cadillac stattfinde­n. Da Marcus Friedeberg an diesem Tag Geburtstag hat, sollte ein Ständchen auf der Liederlist­e des Abends weit oben stehen.

Freuen darf man sich dann wieder auf einen entspannte­n Abend mit jeder Menge Rock, Pop, Folk, Charts und PartyKlass­ikern: von Queen, Nirvana, Depeche Mode, den Sportfreun­den Stiller, den Toten Hosen, den Ärzten, Ed Sheeran und vielen weiteren. Die digitale Wunschbox freut sich ebenso auf Inspiratio­nen und Anregungen, wie Friedeberg und Neumann sich auf jeden freuen, der gemeinsam mit ihnen „das Ding“singt.

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