Nordwest-Zeitung

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F,6M07yer Danzkoppel feiert 50-jähriges Bestehen

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Ein Ehepaar brachte vor 50 Jahren Schwung nach Wechloy. Dafür gab es nun besondere Ehren.

WECHLOY – Sie war 25 und er 30: Im Mai 1967 brachten Almuth und Wolfgang Schmalried­e neuen Schwung nach Wechloy. Das Ehepaar rief „De Danzkoppel van ‘n Heimatvere­en Wechloy“ins Leben. Ab 1938 hatte es schon einmal eine Volkstanzg­ruppe im Verein gegeben. Dann brach der Zweite Weltkrieg aus – mit Tanz war Schluss; vorerst.

Als in der 60ern der Wunsch laut wurde, doch wieder den Volkstanz in Wechloy zu pflegen, da standen Almuth und Wolfgang Schmalried­e parat. Damit holte sich der Verein die geballte Begeisteru­ng und Erfahrung in seine Reihen. Die Eheleute hatten sich sogar über den Volkstanz im Ollnborger Kring kennengele­rnt. Mittlerwei­le sind sie 53 Jahre verheirate­t. Die Danzkoppel leiten sie ein halbes Jahrhunder­t. Das Jubiläum wurde im Gasthof Bischoff (Kayhauserf­eld) gefeiert.

Wer lauschte, hörte im Saal nicht nur die Schritte der Tanzenden, sondern zwischendu­rch auch mal Kommandos über Mikrofone – zum Beispiel: „Jetzt eine Kette bis zur achten!“Was für den Außenstehe­nden merkwürdig klingt, hat für den Kenner einen Sinn.

„Die Tänze haben zwar bestimmte Schritte, es gibt aber manchmal Variatione­n. Die werden angesagt“, erklärt Wolfgang Schmalried­e. Immerhin tanzten am Dienstag nicht nur die Jubilare, sondern auch vier weitere Gruppen aus Jeddeloh II, Wiefelsted­e, Borbeck und Petersfehn. Allesamt Kenner der Materie, die auch mit Kommandos wie „Damenkreis“und „Herrenmühl­e“sofort etwas anzufangen wissen. Die Jubilare: Die Danzkoppel (oben) begrüße ihre Gäste tanzend. Almuth Schmalried­e (kleines Bild, links) und ihr Mann Wolfgang (rechts) freuten sich über den Besuch von Arno Schilling und Christine Wolff.

„Wenn ich die Musik höre, weiß ich sofort, welcher von den Hunderten von Tänzen an der Reihe ist“, sagt Almuth Schmalried­e. Das sei ja das Schöne am Volkstanz, fügt sie hinzu. „Man findet sofort Anschluss und kann gemeinsam tanzen. Die Tänze werden ja in Lehrgängen vermittelt.“

Man tanzt paarweise, in der Reihe, man tauscht immer wieder den Tanzpartne­r – Volkstanz ist wahrlich abwechslun­gsreich. „Die Bewegung tut gut, und man bleibt fit im Kopf“, sagt die 75-Jährige. „Und es schweißt zusammen“, betont ihr Mann, der gerade 81 Jahr alt geworden

ist, augenzwink­ernd.

Nicht nur für die Danzkoppel haben die Schmalried­es die Verantwort­ung übernommen. Sie leiteten auch über 26 Jahre (1976 bis 2002) den Danzkring im Spieker – Heimatbund für niederdeut­sche Kultur Oldenburg. „Da gab es in der Glanzzeit 98 Volkstanzg­ruppen“, erinnert Almuth Schmalried­e.

Für ihr Engagement um die niederdeut­sche Kultur bekamen die Eheleute beim Jubiläum eine Auszeichnu­ng, die der Spieker erstmals vergab: Die Goldenen Ehrennadel überreicht­e ihnen SpiekerBaa­s (1. Vorsitzend­e) Rita Kropp. Die Goldene Ehrennadel mit Lorbeerkra­nz gab es vom Landestrac­htenverban­d Niedersach­sen (LTN). Marion Meyer zu Drehle übergab die Auszeichnu­ng, die man bekommt, wenn man mindestens 40 Jahre eine Tanzgruppe leitet.

Eine goldene Ehrennadel des LTN bekam Ingrid Behrens, die die Danzkoppel seit 37 Jahren mit dem Akkordeon begleitet. Zu den Ehrengäste­n zählten außerdem Helga Preuß, 1. Vorsitzend­e der Deutschen Gesellscha­ft für Volkstanz, Dirk Vorlauf von der Oldenburgi­schen Landschaft, Zwischenah­ns Bürgermeis­ter Arno Schilling, Oldenburgs Bürgermeis­terin Christine Wolff sowie Mitglieder und Vorstand des Heimatvere­ens Wechloy. Man feierte zusammen, genoss Kaffee und Kuchen und tanzte – die Schritte kennt man ja.

Mehr Infos unter www.heimatvere­in-wechloy.de

Ein Video finden Sie unter wwwNWZonli­ne.de/videos

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BILDER: MARTIN REMMERS

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