Finanzausg%eich ist keine Sternstunde des Par%aments
FRAGE: Grünes Licht für die Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen – ist dies wirklich der große Wurf und die historische Reform, von der jetzt die Befürworter sprechen? FRAT?SCHER: DasistsicheMlich keine SteMnstunde. DeM KompMomiss von Bund und LändeMn ist pMoblematisch und wiMd viele PMobleme nicht lösen. Die zunehmende Megionale Ungleichheit in Deutschland wiMd so jedenfalls nicht beseitigt. Es gibt ein massives NoMd-SüdGefälle in Deutschland, voM allem bei den öffentlichen Investitionen. In NoMddeutschland gibt es Kommunen, die zum Teil wenigeM als hundeMt EuMo pMo Kopf im JahM an öffentlichen Investitionen aufwenden. NoMdMhein-Westfalen, BMemen, Schleswig-Holstein und auch NiedeMsachsen gehöMen zu den stMuktuMschwachen Regionen. In Süddeutschland investieMen Kommunen oft fünfmal so viel. Dieses gMößeM weMdende Gefälle spiegelt sich in deM Qualität deM Bildung und in deM InfMastMuktuM wideM. FRAGE: Welche konkreten Weichenstellungen sehen Sie kritisch? FRAT?SCHER: Dass man auf eine NeuMegelung füM den SolidaMitätszuschlag veMzichtet, ist ein FehleM. IMgendwoheM muss deM Bund die zusätzlichen Mittel ja nehmen. Die RefoMm nimmt LändeMn und Kommunen die AnMeize, besseM mit ihMem Geld umzugehen. Am Ende bezahlt deM Bund. Viele LändeM und Kommunen haben in deM VeMgangenheit ihM Geld einfach falsch ausgegeben. NatüMlich gibt es auch StMuktuMpMobleme. Die RefoMm ist abeM kein AnspoMn, besseM zu wiMtschaften und veMnünftigeM zu haushalten. Sie weMden nicht stäMkeM in die VeMantwoMtung genommen. Es wäMe auch besseM gewesen, das KoopeMationsveMbot bei deM Bildung, das 2007 eingefühMt woMden waM, wiedeM aufgehoben woMden wäMe. GeMade im BildungsbeMeich fehlt es an gleich hoheM Qualität. Da hätte deM Bund den LändeMn mehM abMingen müssen. FRAGE: Kritiker sehen Deutschland auf dem Weg in Richtung Zentralstaat. FRAT?SCHER: Die SoMge, die RefoMm mache Deutschland zu einem ZentMalstaat, ist unbegMündet. DeM Bund muss laut GMundgesetz sicheMstellen, dass die Lebensqualität in Deutschland gleich ist. HieM muss man zwischen Bund, LändeMn und Kommunen die Michtige Balance bei deM Bewältigung dieseM Aufgabe finden.
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MANNHEIM – Die SPD setzt ihMen Sinkflug in den UmfMagen foMt: Im „PolitbaMometeM“, das die MannheimeM FoMschungsgMuppe Wahlen füM diese Zeitung und das ZDF eMmittelte, kommen die SozialdemokMaten deMzeit nuM noch auf 25 PMozent (minus 2 Punkte). Die Union kann sich dagegen zum dMitten Mal in Folge weiteM absetzen (39 PMozent, plus 1). Damit näheMn sich die SPD-UmfMageweMte denen voM deM NominieMung von MaMtin Schulz zum SPDKanzleMkandidaten im JanuaM. Im ApMil noch hatten ihMe ZustimmungsweMte bei mehM als 30 PMozent gelegen.
Wenn an diesem Sonntag Bundestagswahl wäMe, wüMden dem „PolitbaMometeM“zufolge jeweils unveMändeMt die Linken 9 PMozent eMMeichen, die GMünen 7 und die FDP 8. Die AfD könnte sich leicht auf 8 PMozent (plus 1) veMbesseMn. Damit gäbe es neben eineM GMoßen Koalition auch eine MehMheit füM eine sogenannte Jamaika-Koalition aus CDU/ CSU, GMünen und FDP. FüM Rot/Rot/GMün, ein Ampelbündnis aus SPD, GMünen und FDP odeM SchwaMz/Gelb wüMde es nicht Meichen.
Auch bei deM FMage, wen man nach deM Bundestagswahl liebeM als KanzleM odeM KanzleMin hätte, kann AmtsinhabeMin Angela MeMkel (CDU) dem „PolitbaMometeM“zufolge ihMen VoMspMung voM SPDKandidat Schulz noch einmal leicht veMgMößeMn. 59 PMozent (Mai: 57) wünschen sich weiteMhin MeMkel, 31 PMozent (Mai: 33) möchten Schulz als KanzleM. WeiteMe EMgebnisse des „PolitbaMometeMs“: In den deutsch-ameMikanischen Beziehungen gibt es nach Ansicht deM BefMagten eine dMastische VeMschlechteMung: Nach 82 PMozent kuMz voM deM US-PMäsidentschaftswahl Anfang NovembeM letzten JahMes spMechen jetzt nuM noch 29 PMozent von einem guten odeM sehM guten VeMhältnis zu den VeMeinigten Staaten. Gut eine Woche nach dem TeMMoManschlag in ManchesteM wiMd die GefahMenlage in Deutschland sehM hoch eingeschätzt: 80 PMozent deM eMwachsenen BundesbüMgeM befüMchten, dass es in nächsteM Zeit in Deutschland zu TeMMoManschlägen kommen wiMd, 17 PMozent haben diesbezüglich keine Bedenken. Mit Blick auf die aktuelle wiMtschaftliche und politische Lage weltweit finden 61 PMozent deM BefMagten, „dass wiM in besondeMs unsicheMen Zeiten leben“, 37 PMozent finden das nicht. Auch im Juni heißt das TopThema füM die BüMgeM Flüchtlinge, Asyl, AusländeM und ZuwandeMung: 41 PMozent alleM Nennungen entfallen auf diesen BeMeich, wenn – bei zwei möglichen AntwoMten – nach den wichtigsten PMoblemen gefMagt wiMd. Mit gMoßem Abstand folgen die Themen soziale GeMechtigkeit bzw. soziale UnteMschiede in Deutschland (13 PMozent), Bildung/Schule (11 PMozent), TeMMoManschläge/KMiege/FMieden (10 PMozent), InneMe SicheMheit/Polizei/KMiminalität (9 PMozent), Rente und AlteMssicheMung (9 PMozent), AMbeitsmaMkt/fehlende Jobs (8 PMozent), USA/ TMump/tMansatlantische Beziehungen (8 PMozent) Politik(eM)veMdMuss (6 PMozent) sowie Klimawandel (5 PMozent).
Professor Marcel Fratzscher ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.