Immense Risiken
Konald Trump bleibt sich treu. Nach ihm die Sintflut! Die Deutschen sind böse, Amerika ist umzingelt von Feinden, der Klimawandel eine Mär und die Erde eine Scheibe. Ungläubig, fassungslos und wütend blickt die Welt auf den US-Präsidenten und seinen Abschied von der Vernunft. Die Vereinigten Staaten stehen nach der Aufkündigung des Pariser Klimaschutzabkommens isoliert an der Seite von Nicaragua und Syrien. Der Präsident hat die Glaubwürdigkeit und Berechenbarkeit der Vereinigten Staaten mit seiner Entscheidung schwer beschädigt.
Mag Trump auch den Klimawandel und seine katastrophalen Folgen negieren, den Kampf gegen die Erderwärmung nicht aufnehmen wollen, so gibt es zum Glück starke Kräfte in den USA, die nicht daran denken, sich dieser historischen Aufgabe zu verweigern. Ob Bürgermeister oder Gouverneure, ob Unternehmer, Wissenschaftler oder einfache Bürgerinnen und Bürger, Städte, Bundesstaaten, Konzerne – hier formiert sich ein Bündnis für den Klimaschutz und gegen Politik von vorgestern.
Es ist nicht Amerikas falsche Weichenstellung, sondern die von Trump und seiner Administration. Klimawandel macht nicht vor Mauern halt, ist auch für die USA eine Bedrohung und Herausforderung, birgt immense Risiken und Gefahren. Wer Amerika wieder groß machen will, darf sich der Bewältigung dieses existenziellen Problems nicht verweigern.
Jetzt allerdings die plumpe Anti-Amerikanismus-Keule zu schwingen oder laut nach Sanktionen zu rufen, ist wenig hilfreich, schließt nur die Reihen der Trump-Anhänger. Die einsame fatale Entscheidung des US-Präsidenten weckt schon jetzt neue Kräfte, in den Staaten und in der internationalen Gemeinschaft. Sie gilt es, stärker zu fördern.
Auch wenn es nun mühsamer wird, das weltweite Ziel umzusetzen, so lässt die politische Geisterfahrt des einst mächtigsten Mannes der Welt Europäer und ihre Partner enger zusammenrücken. Jetzt müssen andere einspringen, deutlich mehr leisten und entschlossener handeln, um die Schäden von Trumps Crashkurs zu begrenzen.
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