Nordwest-Zeitung

Favre-Absage bringt Peter Bosz ins Spiel

Borussia Dortmund buhlt um 53-j:hrigen Trainer von Ajax Amsterdam

- VON HEINZ BÜSE

DORTMUND – Plan A ist hinfällig. Nach dem gescheiter­ten Wechsel des vermeintli­chen Wunschkand­idaten Lucien Favre vom OGC Nizza muss sich Fußball-Bundesligi­st Borussia Dortmund weiter nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel umsehen. In unmissvers­tändlichen Worten erklärte der französisc­he Erstligist am Freitag die Verhandlun­gen mit dem BVB für beendet: „Diese Entscheidu­ng ist eindeutig und unumstößli­ch. Sie wurde Borussia Dortmund mitgeteilt. Und natürlich hat auch Lucien Favre sie verstanden und akzeptiert.“

Alle Versuche von Favre, die Freigabe für einen Wechsel zu erhalten, waren vergeblich. Nizza fand es „legitim, dass diese Chance das Interesse von Lucien Favre weckt“, verwies aber auf den bis 2019 laufenden Vertrag mit dem Schweizer Fußball-Lehrer und auf den hohen Zeitdruck bei der eigenen Suche nach einem neuen Coach im Falle eines Favre-Wechsels: „Das sportliche Interesse steht für das Nizza-Management

immer über dem finanziell­en Aspekt. Da der Trainingss­tart am 19. Juni zu nahe ist, wünscht der Verein keine

weiteren mehr.“

„Das Thema ist definitiv erledigt“, sagte derweil FavreBerat­er

Verhandlun­gen Reza Fazeli. Favre will sich in den nächsten Tagen noch einmal persönlich zu dem Thema äußern. Dem Vernehmen nach wäre der BVB bereit gewesen, für den Coach eine Ablöse von mehr als fünf Millionen Euro zu investiere­n. Er galt als Favorit auf die Nachfolge von Thomas Tuchel, von dem sich der Club am Dienstag getrennt hatte.

Die französisc­he Sportzeitu­ng „L’Équipe“brachte in Giovanni van Bronckhors­t einen weiteren Kandidaten ins Spiel. Der ehemalige niederländ­ische Nationalsp­ieler hatte Feyenoord Rotterdam in seinem ersten Jahr als Chefcoach zum Meistertit­el geführt. Naheliegen­der scheint jedoch eine Verpflicht­ung von Peter Bosz zu sein, der beim Europa-League-Finalisten Ajax Amsterdam sein Geschick im Umgang mit Talenten unter Beweis gestellt hat. Darüber hinaus werden Peter Stöger (1. FC Köln) und Paulo Sousa (noch AC Florenz) als mögliche Tuchel-Nachfolger gehandelt.

Stöger dementiert­e aber auch nach der Favre-Absage die Gerüchte mit Nachdruck. „Nur weil es mehr Leute schreiben, macht es das nicht richtiger“, sagte der Österreich­er dem „Express“: „Es gibt keinen Kontakt zu Borussia Dortmund.“

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AP-BILD: MEISSNER Peter Bosz, Europa-League-Finalist mit Ajax Amsterdam, ist ein Kandidat für den Posten als BVB-Trainer.

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