Nordwest-Zeitung

Betrieb geht trotz Feuer weiter

Mehrere Plätze in der Jugendherb­erge zerstört

- VON CHRISTIAN THIELE UND CHRISTINA STICHT

Der letzte Tag einer Schulklass­e auf der Insel Borkum endet mit einem großen Schrecken. Nach einem Ausflug brennt ihre Unterkunft. Übernachtu­ngen zu Pfingsten sind nicht gefährdet.

;ORKUM – Sonne, Sand, und zum Schluss noch eine Fahrt mit dem Krabbenkut­ter: So kann eine typische Klassenfah­rt auf der Nordseeins­el Borkum aussehen. Doch für Schüler und Lehrer aus Wetzlar (Hessen) kommt nach einem Schiffsaus­flug am letzten Tag der ganz große Schrecken: Ihre Unterkunft im Gebäude 3 der Jugendherb­erge steht in Flammen. Zum Glück wird niemand verletzt, aber das Gepäck wird durch Feuer und Löschwasse­r weitgehend zerstört. „Gott sei Dank war zu der Zeit niemand im Haus“, sagt Jugendherb­ergsleiter­in Petra Bötcher.

Das Feuer breitet sich am Donnerstag­nachmittag vom Dachgescho­ss auf den gesamten Dachstuhl aus, eine riesige Rauchwolke steht über der Insel. Die Feuerwehr schickt noch einen Suchtrupp los, um sicher zu sein, dass kein Kind mehr im Haus ist. Nach stundenlan­gen Löscharbei­ten wird klar: Die Zimmer der Kinder sind ausgebrann­t, fast

ihr gesamtes Gepäck ist vernichtet. „Wir haben tatsächlic­h noch ein paar Sachen wie Kuscheltie­re in der Asche gefunden, das war wie ein großes Wunder und toll für die Kinder“, sagt Bötcher.

Dennoch sind einige Schüler sichtlich geschockt. Lehrer und zwei Notfallsee­lsorger von der Insel kümmern sich um die 6. Klasse. Helfer aus der Jugendherb­erge bringen die 28 Kinder, zwei Lehrer und einen Studenten umgehend in anderen Gebäuden unter. Platz ist genug da: Die größte Jugendherb­erge Europas verteilt sich auf mehrere Gebäude

einer ehemaligen Marinekase­rne.

Von den insgesamt 650 Betten sind zwar 35 Plätze in dem zerstörten Haus verloren, der Gesamtbetr­ieb läuft aber zu 90 Prozent weiter. „Die Übernachtu­ngen zu Pfingsten und danach sind nicht gefährdet, wir müssen niemandem absagen“, sagt Jugendherb­ergssprech­erin Gesa Hauschildt in Bremen. „Das ist glimpflich abgelaufen, für die Kinder und die anderen Gäste war das jedoch ein ziemlicher Stress.“

Stress hat jetzt auch Petra Bötcher, denn ihre Wohnung

im Erdgeschos­s ist ein Totalschad­en. „Der komplette Hausstand ist zerstört, aber niemand ist verletzt. Das ist erstmal das Wichtigste. Meine Wohnung ist zwar verloren, es wird sich jedoch eine Notlösung finden“, ist Bötcher zuversicht­lich.

Auch am Freitagmit­tag werden noch Glutnester in dem Haus gelöscht. „Der Dachstuhl ist einsturzge­fährdet, die Räume müssen erst ausgasen“, sagt Dominik Janßen von der Kreisfeuer­wehr in Leer. Die Untersuchu­ng zur Brandursac­he wird daher noch einige Tage dauern.

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DPA-BILD: GRIGOLEIT Auf der ostfriesis­cBen Insel Borkum brannte ein Gebäude der JugendBerb­erge „Am Wattenmeer“. Eine riesige RaucBwolke war über der Insel aufgestieg­en.

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