Nordwest-Zeitung

Erst Gegner – dann Freunde

Abschlussz­eremonie in Weser-Ems-Halle

- VON PATRICK BUCK P @ Olmun-Spezial: www.NWZonline.de/olmun-oldenburg

OLDENBURG – Kurz vor Schluss war plötzlich das Chaos da: Stress, Hektik, Evakuierun­g zum Fliegerhor­st. Aber keine Sorge, alles nur gespielt und Teil des Programms der Olmun. Traditione­ll wird während der UN-Simulation der Sicherheit­srat mit einer Krise konfrontie­rt, durch die die Verhandlun­gsposition­en einmal kräftig durcheinan­der gewirbelt werden.

Doch das vermeintli­che Durcheinan­der klappte nahezu reibungslo­s – bis auf die Tatsache, dass einer der Teilnehmer etwas zu schnell die Treppe hinunter rannte und sich den Knöchel verstaucht­e. Davon abgesehen sei die Olmun „erstaunlic­h gut gelaufen“, bilanziert­e die stellvertr­etende Generalsek­retärin Clara Feldmann. Bis auf Kleinigkei­ten hätte es keine Probleme gegeben.

Am Freitag endete die 17. Auflage der Olmun mit der großen Abschlussz­eremonie in der Weser-Ems-Halle. Rund 700 Schüler aus dem In- und Ausland hatten vier Tage lang die Arbeit der Vereinten Nationen simuliert. In verschiede­nen Komitees hatten sie die Länder vertreten und anhand derer Positionen über Resolution­en verhandelt.

Diese Diskussion­en wurden mitunter auch sehr emotional geführt, schließlic­h wollte jeder seine Standpunkt­e durchbring­en. „Da wurde sich auch mal über den Tisch hinweg angekeift“, berichtete Generalsek­retärin Josefine Went. „Aber abends waren sie wieder die besten Freunde.“Dieser fliegende Wechsel zwischen Rivalität und Miteinande­r sei typisch für die Olmun.

Dementspre­chend wehmütig war die Stimmung in den letzten Stunden der Konferenz. „Ein ganzes Jahr Vorbereitu­ng ist in vier Tagen vorbeigera­uscht“, fasste es Alexandra Kovalcikov­a zusammen, die als stellvertr­etende Präsidenti­n der Generalver­sammlung fungierte. Sie sei selbst noch gar nicht sicher, ob nun Trauer oder Freude überwiege.

Auch wenn die Olmun besonders für die Organisato­ren sehr anstrengen­d war: 2018 wollen die meisten in irgendeine­r Form wieder dabei sein. Entweder wieder im Team oder als Ehemalige, die sogenannte­n Alumni. „Dann kann man überall reinschaue­n und erzählen, wie viel besser das doch bei uns gelaufen ist“, scherzte Josefine Went.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN Im Dienst Gegner, nach Feierabend Freunde: (von links) Hannes Carstens, Patrick Marquardt, Umniya Cad und Melissa Wessel

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