Erst Gegner – dann Freunde
Abschlusszeremonie in Weser-Ems-Halle
OLDENBURG – Kurz vor Schluss war plötzlich das Chaos da: Stress, Hektik, Evakuierung zum Fliegerhorst. Aber keine Sorge, alles nur gespielt und Teil des Programms der Olmun. Traditionell wird während der UN-Simulation der Sicherheitsrat mit einer Krise konfrontiert, durch die die Verhandlungspositionen einmal kräftig durcheinander gewirbelt werden.
Doch das vermeintliche Durcheinander klappte nahezu reibungslos – bis auf die Tatsache, dass einer der Teilnehmer etwas zu schnell die Treppe hinunter rannte und sich den Knöchel verstauchte. Davon abgesehen sei die Olmun „erstaunlich gut gelaufen“, bilanzierte die stellvertretende Generalsekretärin Clara Feldmann. Bis auf Kleinigkeiten hätte es keine Probleme gegeben.
Am Freitag endete die 17. Auflage der Olmun mit der großen Abschlusszeremonie in der Weser-Ems-Halle. Rund 700 Schüler aus dem In- und Ausland hatten vier Tage lang die Arbeit der Vereinten Nationen simuliert. In verschiedenen Komitees hatten sie die Länder vertreten und anhand derer Positionen über Resolutionen verhandelt.
Diese Diskussionen wurden mitunter auch sehr emotional geführt, schließlich wollte jeder seine Standpunkte durchbringen. „Da wurde sich auch mal über den Tisch hinweg angekeift“, berichtete Generalsekretärin Josefine Went. „Aber abends waren sie wieder die besten Freunde.“Dieser fliegende Wechsel zwischen Rivalität und Miteinander sei typisch für die Olmun.
Dementsprechend wehmütig war die Stimmung in den letzten Stunden der Konferenz. „Ein ganzes Jahr Vorbereitung ist in vier Tagen vorbeigerauscht“, fasste es Alexandra Kovalcikova zusammen, die als stellvertretende Präsidentin der Generalversammlung fungierte. Sie sei selbst noch gar nicht sicher, ob nun Trauer oder Freude überwiege.
Auch wenn die Olmun besonders für die Organisatoren sehr anstrengend war: 2018 wollen die meisten in irgendeiner Form wieder dabei sein. Entweder wieder im Team oder als Ehemalige, die sogenannten Alumni. „Dann kann man überall reinschauen und erzählen, wie viel besser das doch bei uns gelaufen ist“, scherzte Josefine Went.