Wenn sich Sparen nicht lohnt
Niedrigzins macht Geldanlagen unattraktiv – Diese Alternativen gibt es
Lieber kein Risiko eingehen und das Geld sicher auf dem Sparkonto anhäufen? In Zeiten der Niedrigzinspolitik keine gute Idee.
OLDENBURGER LAND – Sicherheit geht vor Rendite – diesem Grundsatz folgt die Mehrheit der Deutschen bei der Geldanlage. Ihr beliebtestes „Investment“ist und bleibt das Sparbuch, obwohl die Zinsen mittlerweile dicht an die Nulllinie gerutscht sind.
Eine Zinssituation wie im Moment hat es noch nie gegeben. Die Rendite von Bundesanleihen mit zehn Jahren Restlaufzeit war jahrzehntelang höher als die Inflationsrate. Die Differenz aus beiden, der sogenannte Realzins, betrug kurzzeitig auch mal 5 bis 6 Prozent. Selbst sichere Bundesanleihen brachten den Anlegern gutes Geld ein.
Banken im Auge behalten
Im Jahr 2011 kippte der Realzins erstmals ins Negative. Die Anleihen warfen nicht einmal genug ab, um rechnerisch die Geldentwertung auszugleichen.
Zurzeit liegt der Realzins wieder knapp über Null, aber nur, weil die Inflation extrem niedrig ist. Die Preise sind von Juli bis September 2014 nur um durchschnittlich 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.
Eine Zinswende ist nicht in Sicht, die Inflation könnte aber, angetrieben durch die Europäische Zentralbank (EZB), weiter steigen. Sparer sollten damit rechnen, dass ihre Ersparnisse inflationsbedingt dahinschmelzen, wenn sie nicht gegensteuern.
Es gibt nach wie vor Banken, die Zinsen deutlich oberhalb der Inflationsrate gewähren. In der Regel werden Sparer aber nicht in der Filiale um die Ecke fündig. Attraktive Tagesund Festgeldangebote
gibt es eher bei Direktbanken. Für Tagesgeld bieten sie immerhin etwas mehr Geld an als auf dem Sparbuch.
Wer kein Geld verschenken, aber flexibel bleiben will, liegt damit richtig. Die angelegte Summe ist von heute auf morgen verfügbar. Banken können den Tageszins aber jederzeit senken. Gelegentlich rutscht ein ehemals attraktiver Anbieter im Vergleich zur Konkurrenz ab. Sparer, denen die Rendite wichtig ist, sollten dann schleunigst wechseln.
Wer die aktuellen Konditionen aber nicht ständig im Auge behalten möchte, der sollte auf „dauerhaft gutes Tagesgeld“setzen.
Selbst in Zeiten niedrigster Zinsen scheuen Anleger vor Aktienfonds zurück. Und das, obwohl der globale Aktienmarkt
in den vergangenen 30 Jahren im Durchschnitt immerhin 7,7 Prozent gebracht hat.
Viele vermeiden bei Geldanlagen aus Prinzip jedes Risiko, andere haben einfach schlechte Erfahrungen gemacht und wollen sich deshalb nicht mehr weiter mit der Thematik auseinandersetzten.
Risiko Aktiengeschäft
Anleger, die damals bei der Jahrtausendwende beim Aktienkauf auf ihren Berater setzten, erlebten ihr blaues Wunder. Das lag zum einen daran, dass statt breit gestreuter Fonds gern spekulative Branchenfonds mit mehr Risiko verkauft wurden. Das lag und liegt aber auch am Qualitätsniveau der Fonds, die Berater in Filialen und in Sparkassen Anlegern mit Vorliebe anpreisen.
Wer nur Produkte der verbundeigenen Fondsgesellschaften kauft, hat selten die bestmögliche Auswahl. Investoren sollen also bei ihren Aktien auf drei Dinge achten: Breit zu investieren, auch internationale Fonds und Aktion erwerben und nur das Kapital investieren, von dem nicht die Existenz abhängt.