Anpassungsfähige Delikatesse
Zuckererbsen bis Mitte Juli aussäen – Erntebeginn nach zwei Monaten
Die ersten reifen Erbsen sind für die Samenernte die besten Früchte. Sie werden in den Hülsen in einem Schuppen weitergetrocknet.
Erbsen zählen zu den geschätzten Gemüsesorten und können vom Frühling bis zum Frühherbst im Garten kultiviert werden. Als Erstes im Jahr werden die kälteunempfindlichen Palerbsen ausgesät, ab Mitte April folgen die Mark- und Zuckererbsen.
Mit Reisig abdecken
Um ständig frische Erbsen ernten zu können, ist es empfehlenswert, Mark- und Zuckererbsen jetzt noch bis Mitte Juli alle 14 Tage als Folgesaat auszusäen. Das Keimen beschleunigt sich durch ein Einweichen der Erbsen über Nacht in Wasser, bevor sie ausgesät werden. Die Samen werden in Reihen mindestens fünf Zentimeter tief ausgelegt, da Vögel sie sonst ausscharren. In Lagen, wo Vögel selbst die Keimlinge herauspicken, hat es sich bewährt, die Reihen mit Reisig oder Maschendraht abzudecken, bis sich die Jungpflanzen gut entwickelt haben.
Je nach Sorte wachsen die Pflanzen schnell heran, die Höhe schwankt zwischen einem halben und anderthalb Metern. Damit die Erbsenpflanzen nicht zu Boden wehen, ist ein fester Halt erforderlich. Auch wenn bei niedrigen Sorten eine Stütze als nicht notwendig angesehen wird, ist sie doch zu empfehlen, da die Pflanzen bei Wind leicht umknicken.
Als altbewährter Halt hat sich Reisig erwiesen, der zeitig, wenn die Erbsen aus dem Boden wachsen, in die Erde gesteckt wird und mindestens so hoch ist, wie die Pflanzen wachsen sollen. Benutzt man Maschendraht als Rankhilfe, so wird dieser vor der Aussaat gezogen. Sind die Pflänzchen eine Handbreit hoch, häufelt
man sie an. Bei Trockenheit ist ab Blütenbildung für genügend Feuchtigkeit zu sorgen, da dies die Voraussetzung für ertragreiche Hülsen und Erbsen ist. Ansonsten gehören die Erbsen zu den anspruchslosen Kulturen, eine Düngung ist nicht erforderlich.
Gut zwei Monate nach der Aussaat fängt die Ernte an. Die früh ausgesäten Palerbsen müssen zeitig geerntet werden, da sie bei längerer Kultur leicht mehlig schmecken. Sie eignen sich auch gut zum Trocknen. Markerbsen, die sich problemlos einfrieren lassen, sollte man auch nicht zu lange hängen lassen.
Hülse mitessen
Zuckererbsen, lange Jahre bei uns kaum bekannt, sind eine wahre Delikatesse. Die Hülse bildet keine Pergamentschicht aus und kann deshalb mitgegessen werden. Die Ernte beginnt, sobald der Samen anfängt, sich zu entwickeln. Besonders zur Aussaat zu empfehlen sind die neu gezüchteten Knackerbsen. Im jungen Stadium werden sie wie Zuckererbsen geerntet, im späteren die Körner wie Markerbsen.
Erbsen eignen sich wie kaum eine andere Gemüsesorte zum Samennachbau, da sie zum einen als Selbstbefruchter sortenecht ausfallen und sich zum anderen in Bezug auf Klima und Boden dem Standort anpassen.
Es reicht aber nicht aus, die ersten Erbsen zu verzehren und die Nachzügler als Samen zu gewinnen. Denn gerade die ersten reifen Erbsen sind für die Samenernte die besten Früchte. Sinnvoll ist es, einen Abschnitt Erbsen bis zur Samenreife stehen zu lassen und dann die reifen, zuerst gebildeten Hülsen abzunehmen. Sie werden in einem luftigen Schuppen weitergetrocknet, später aus den Hülsen geholt und über Winter kühl und trocken in Leinensäckchen aufbewahrt.