Voischen Nostalgie und neuem Glanz
Habsburger Adel prägt Stadtbild von Opatija . An Kvarner Bucht Tourismus im Aufwind
Das einst kaiserliche Heilbad wandelt sich. Viele Gründerzeit-Villen sind renoviert worden, neue Lu;us-Hotels werden gebaut.
OPATIJA . Mchon Kaiserin Sisi und Kaiser Franz Josef hatten sich Opatija zum Urlaubsdomizil erkoren. Damals hieß der heilklimatische Kurort noch Abbazia und gehörte zur österreichisch-ungarischen Monarchie. Die kurze Epoche zwischen Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts prägte die Kvarner Bucht von Lovran bis Senj nachhaltig. Adel, Künstler und die bürgerliche Oberschicht kurten im Winterhalbjahr an der altösterreichischen Riviera am Rande des Ucka-Gebirges wegen des subtropischen Mikroklimas. Auch heute noch atmet man in Opatija auf Schritt und Tritt k.u.k.-Atmosphäre.
Türkisblaues Meer
„Lungomare“nennen die Einheimischen die Flaniermeile an der Felsenküste, die um die Jahrhundertwende gebaut wurde. Der zwölf Kilometer lange Weg mit Blick aufs türkisblaue Meer verbindet fünf idyllische Küstenorte: Volosko, Opatija, Iii, Ika und Lovran. 1996 wurde er als Hommage an die Blütezeit unter den Habsburgern nach dem österreichischen Kaiser offiziell „Promenade Franz Josef I.“benannt. Trotz deutlicher Spuren einer wenig romantischen politischen Ära in den darauf folgenden Jahrzehnten hat der „Lungomare“nicht an Reiz verloren, gilt er doch als eine der schönsten Meerespromenaden der Welt.
In kaum einem anderen der ehemals mondänen Seebäder sind so viele Prachtbauten aus der Gründerzeit erhalten geblieben wie in Opatija. Mehr als 30 Villen im Jugendstil und im Historismus prägen das Stadtbild des 12 000Einwohner-Ortes. Hinter fast jeder steht eine Geschichte. Seit einigen Jahren kehrt der alte Glanz zurück. Viel Geld wurde in die Gebäude investiert.
Ein gutes Beispiel ist das Vier-Sterne-Plus-Hotel Miramar mit der Villa Neptun, das jetzt einer österreichischen Flanieren am Meer: Die um die Jahrhundertwende gebaute „Lungomare“hat nichts von ihrem Charme verloren.BILD: Hotelier-Familie gehört. Als Herzstück des Resorts thront die 1890 erbaute und 2004 kernsanierte Villa Neptun direkt über dem „Lungomare“mit einem Felsbadestrand, drei Pools und einem großen Spa-Bereich. Rund um die Villa Neptun gruppieren sich in einem mediterranen Park fünf weitere Gäste-Villen. Das einstige Traumschloss der Gräfin Laura Henckel-Donnersmark war ein beliebtes Ziel prominenter Gäste, die zwar zentral, aber abseits der Masse residieren wollten.
Mit der Villa Angiolina im gleichnamigen Park hatte 1844 Opatijas Karriere als Kurort für den Habsburger Adel und gekrönte Häupter aus aller Welt begonnen. Der Reeder Iginio Scarpa hatte die eher schmucklose Villa in ein hübsches Sommerschlösschen verwandelt. Er lud namhafte Freunde ein, und immer mehr Prominenz kam in den Ort.
Zerstrittene Brüder
Jetzt befindet sich in der Villa Angiolina das Stadtmuseum mit einer Touristeninformation. Im Park Angiolina fanden seit 1855 mehr als
150 Pflanzen aus aller Welt eine neue Heimat, darunter auch die Kamelie, das Wahrzeichen der Stadt.
Das vermutlich älteste Hotel in Opatija ist das Hotel Kvarner (früher Quarnero,) das ursprünglich ein Lungensanatorium war. 1884 nach einem Brand als Luxushotel wiedereröffnet, ist der Kristallsaal bis heute ein glanzvoller Treffpunkt der Stadt. Die Villa Amalia wurde 1890 als Dependance des Hotel Quarnero eigens „für die besseren Gäste“errichtet, zu denen die deutsche Kaiserfamilie ebenso zählte wie die berühmte