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OSTERNBURG/LR – Ungeklärt ist noch immer der genaue Ablauf eines Unfalls, der sich bereits am Donnerstag, 15. Juni, gegen 16.40 Uhr auf der Bremer Heerstraße in Höhe der Einmündung Helmsweg ereignet hat. Deshalb sucht die Polizei Zeugen.
Den Angaben zufolge fuhr eine 80 Jahre alte Radfahrerin mit ihrem Elektrofahrrad die Bremer Heerstraße stadtauswärts. Vor ihr lief ein Fußgänger, der sich aufgrund des plötzlich einsetzenden Regens umdrehte, um zu der dortigen Bushaltestelle zu gelangen. Die Polizei vermutet, dass die Radfahrerin sich möglicherweise durch den Richtungswechsel des Fußgängers erschreckte. Sie kam zu Fall und zog sich erhebliche Verletzungen zu, sodass sie in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Einen Zusammenstoß zwischen den Personen soll es nicht gegeben haben.
Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zu dem Unfallhergang machen können. Hinweise werden unter Tel. 7 90-4115 angenommen. Geben und Nehmen in der Natur: (von links) Tjorven Tenambergen (Wurzelwerk), Cordelia Pätz und Judith Bausch am ersten Saatgutverteiler Oldenburgs im Kleingartenverein Haarentor.
Weniger Abhängigkeit von monopolisiertem Saatgut ist das Ziel des Projekts. Ein zweiter Saatgutverteiler ist bereits angedacht.
HAARENTOR – NaI den ersten Blick sieht der kleine weiße Holzschrank am Vereinsheim des KGV Haarentor wie ein Medizinschränkchen aus. Ein zweiter Blick durch das kleine, mit zwei verschlungenen Händen umrahmte Sichtfenster zeigt kleine Papiertütchen und eine Art Karteikasten. In ihm soll künftig Saatgut zu finden sein, das jeder nutzen und auch selbst beisteuern kann. Aufgestellt wurde er im Rahmen eines Praxisprojekts des Studiengangs Nachhaltige Wirtschaft an der Carl-vonOssietzky-Universität in Zusammenarbeit mit dem offenen Gemeinschaftsgarten „Wurzelwerk“. Und genutzt wurde er offenbar auch schon
fleißig. „Wir hatten den Kasten offiziell zum Sommerfest des Kleingartenvereins aufgestellt und auch ein kleines Grundsortiment an Samen hineingelegt“, erklärt Cordelia Pätz, die zusammen mit Judith Bausch, Elisabeth Wagener und Inken Oldsen-thorStraten das Konzept des Saatgutverteilers erarbeitet hat. „Und das Sortiment ist schon mal weg.“
Das Prinzip ist vergleichbar mit dem des öffentlichen Bücherschranks. Jeder kann etwas herausnehmen oder dazulegen. Gartenfreunde können so selbst geerntetes oder nicht mehr benötigtes Saatgut weiterverschenken, tauschen oder hier Samen finden, die ihnen gerade fehlen. Es gibt nur einige Grundregeln zu beachten: Man nimmt nur soviel wie man braucht, Samentütchen müssen nach Anleitung und bestem Wissen beschriftet sein, und entnommenes Saatgut darf nur auf Privatgelände ausgesät und nicht verkauft werden. Im Saatgutverteiler sind die Samen in einer
kleinen Kartei nach Pflanzenarten (Blumen, Kräuter, Gemüse, Salat und Sonstige) sortiert, daneben finden sich Tütchen zum Abfüllen der Samen sowie Zettel, Kugelschreiber und ein Schnellhefter zum Kennzeichnen des Inhalts.
Die Idee zum Verteiler kam den Studentinnen bei einer Saatgut-Tauschbörse, die Anfang dieses Jahres im „Polyester“stattfand. „Da dachten wir uns, es wäre gut, eine dauerhafte Tauschoption unabhängig von festen Terminen zu haben“, erzählt Judith Bausch. Der Wert des Tauschens liegt für die Initiatorinnen darin, die Vielfalt des Saatguts zu erhalten und auszubauen. „Der Saatgutmarkt monopolisiert sich weltweit und schafft durch Patentierungen und die Kombination mit Pestiziden Abhängigkeiten bei den Nutzern“, erklärt Cordelia Pätz. „Noch vor 100 Jahren hingegen war Saatgut ein Gemeingut, und es war für die Bauern selbstverständlich, ihr Saatgut auch untereinander
zu tauschen.“
Unterstützung bekamen die Studentinnen von Tjorven Tenambergen, die im offenen Gemeinschaftsgarten Wurzelwerk aktiv ist, sowie vom Vorsitzenden des KGV Haarentor, der den Standort am Vereinsheim zur Verfügung stellte. Von der ursprünglichen Idee, nur Bio-Saatgut im Verteiler zuzulassen, rückten sie schnell wieder ab. „Das wäre eine zu hohe Hemmschwelle für die Nutzung gewesen“, sagt Judith Bausch. „Für uns steht aber im Vordergrund, dass möglichst viele Menschen sich beteiligen und im Herbst hoffentlich viel eigenes Saatgut beisteuern.“
Deshalb denken die Initiatorinnen bereits über eine zweite Tauschstation nach. „Wir sind in Gesprächen mit dem Bunkergarten hinter dem PFL“, sagt Tjorven Tenambergen. „Das wäre auch ein spannender Standort, wo man mehr Laufkundschaft hat. Hier beim KGV werden vermutlich vor allem die Vereinsgärtner den Verteiler nutzen.“