Autonome im Anmarsch
Polizei erwartet Gewalttäter aus Ausland – Hohe Sicherheitsvorkehrungen
Auch Spionage wird zum großen Problem. Der Verfassungsschutz schlägt Alarm.
HAMBURG – Noch zwei Tage sind es bis zum Beginn des G20-Gipfels, bereits am Dienstag schlug Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer Alarm: Bei der Vorstellung sichergestellter Waffen in Hamburg sagte er, dass in den vergangenen Tagen „Bewegungen der autonomen Szene Richtung Hamburg zu beobachten gewesen sind“. Aktivisten aus Skandinavien, der Schweiz und aus Italien spielten dabei eine nicht unerhebliche
Rolle. „Hier geht es ja wohl nicht um Sitzblockaden, sondern um massive Angriffe“, sagte Meyer.
Die Polizei präsentierte ein über 100-teiliges Waffenarsenal, das bei insgesamt drei Einsätzen in Rostock und Hamburg in den vergangenen Wochen gefunden worden
war. Darunter waren unter anderem mit brennbarer Flüssigkeit gefüllte Feuerlöscher, Präzisionszwillen mit Stahlkugeln, Pyrotechnik, Material zum Bau von Molotow-Cocktails sowie Baseballschläger. Die Szene gehe äußerst strukturiert vor und sei gut vernetzt. Eine weiteres Problem beim G20-Gipfel: Der Verfassungsschutz wirft wichtigen Teilnehmerstaaten wie Russland, China und der Türkei wachsende Spionageaktivitäten in Deutschland vor. Hauptsächlich betroffen seien das Auswärtige Amt, dessen Vertretungen im Ausland, das Finanzministerium sowie das Wirtschaftsministerium. Auch das Kanzleramt und die Bundeswehr stünden im Fokus, heißt es im Bericht.
Am Dienstagabend entfernte die Hamburger Polizei unter dem Protest Hunderter Menschen mehrere Zelte von G20-Gegnern von einer Grünfläche im Stadtteil Altona. NACHRICHTEN,