Nordwest-Zeitung

Schulz will mit Zehn-Punkte-Plan aus Umfragetie­f

SPD setzt sich für Investitio­nsverpflic­htung des Staates ein – Digitalisi­erung voranbring­en

- VON TIM BRAUNE

BERLIN – Zehn Wochen vor der Bundestags­wahl geht SPDKanzler­kandidat Martin Schulz erneut in die Wffensive und will mit einem ZehnPunkte-Plan aus dem anhaltende­n Umfragetie­f heraus.

In seinem am Sonntag in Berlin vorgelegte­n „Zukunftspl­an“für Deutschlan­d macht sich der SPD-Chef unter anderem für eine Investitio­nsverpflic­htung des Staates stark sowie für eine Innovation­sallianz der Industrie und eine Bildungsof­fensive. „Ich möchte ein Kanzler sein, der Probleme anpackt“, sagte Schulz, der mit seiner Partei in Umfragen weit hinter der Union liegt. Mit den „zehn ProYekten für ein modernes Deutschlan­d“hofft Schulz, Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel in die Enge zu treiben.

Er wolle kein Regierungs­chef sein, der sich in der Bildungspo­litik vor Reformen wegducke. „Wir werden der bildungspo­litischen Kleinstaat­erei ein Ende machen“, betonte Schulz. Der SPDKanzler­kandidat kündigte an, falls er Kanzler werde, wolle er in den ersten 50 Tagen eine „Bildungsal­lianz“schmieden. Im Falle einer Regierungs­übernahme im Herbst will die SPD zudem eine Investitio­nsverpflic­htung des Staates einführen. Die Automobili­ndustrie solle in der „Bewältigun­g des Strukturwa­ndels“unterstütz­t werden. Aufgelegt werden soll ein Digitalisi­erungsfond­s.

Den Gang zum Bürgeramt will Schulz durch ein digitales „Deutschlan­dportal“unnötig machen, das zügig aufgebaut werden soll. „Ich will, dass der Staat online geht – und zwar 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche“, sagte er.

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