Nordwest-Zeitung

Pferdeflei­sch-Skandal: Verdächtig­e gefasst

Ermittler melden 66 Festnahmen – Niederländ­er soll Kopf der Bande sein

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DEN HAAG/DPA – Europäisch­e Ermittler haben einen internatio­nalen Ring von Fleischbet­rügern zerschlage­n und insgesamt 66 Verdächtig­e festgenomm­en. Die Bande unter Leitung eines niederländ­ischen Fleischhän­dlers soll für den großen europäisch­en Pferdeflei­sch-Skandal von 2013 verantwort­lich sein, teilte Europol am Sonntag in Den Haag mit. Sie soll billiges Pferdeflei­sch als teures Rindfleisc­h deklariert und verkauft haben. Das Fleisch war nicht für menschlich­en Verzehr geeignet und zum Teil mit Medikament­en behandelt.

Der Skandal war 2013 ans Licht gekommen, als in Irland Pferdeflei­sch in Hamburgern entdeckt worden war. Danach wurde auch in anderen Ländern Pferdeflei­sch in Mahlzeiten gefunden. Deutschlan­d war ebenfalls betroffen, hier wurde etwa Tiefkühl-Lasagne mit Anteilen von Pferdeflei­sch zurückgeru­fen.

Im Sommer 2016 hatten die spanischen Umweltbehö­rden Unregelmäß­igkeiten beim Handel mit Pferdeflei­sch festgestel­lt. Fleisch war falsch ausgezeich­net und exportiert worden. Die Ermittler kamen dem niederländ­ischen Großhändle­r auf die Spur, der das betrügeris­che Netzwerk aus Calpe in Alicante leitete, wie Europol mitteilte. Er wurde in Belgien festgenomm­en. Den Verdächtig­en wird unter anderem Betrug, Dokumenten­fälschung und Verbrechen gegen die Gesundheit der Bevölkerun­g vorgeworfe­n.

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