Nordwest-Zeitung

Lnwetter setzen den Feldern zu

Genaues Ausmaß möglicher Schäden ist allerdings noch unklar

- VON ELMAR STEPHAN

Die Unwetter, die in den vergangene­n Wochen über die Kreise Cloppenbur­g, Vechta und Emsland hereinbrac­hen, knickten nicht nur Bäume um. Ist nun die Ernte in Gefahr?

OLDENBURGE­R LAND – Eine Woche nach den verheerend­en Unwettern in Teilen der Landkreise Cloppenbur­g, Vechta und Emsland stehen die Schäden für die Landwirtsc­haft noch nicht genau fest. „Die Landwirte melden sich peu à peu, wir haben noch keinen exakten Überblick“, sagte der Sprecher der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen, Wolfgang Ehrecke.

Es müssten noch einige Tage vergehen, bis klar sei, wie stark die Flächen in Mitleidens­chaft gezogen wurden. Auf vielen Weizenfeld­ern seien die Halme zu Boden gedrückt worden. „Dort muss sich zeigen, ob die einzelnen Pflanzen zerstört, die Halme gänzlich umgeknickt sind, oder ob der Wuchs doch noch weitergeht“, sagte Ehrecke. Folgen eines Unwetters: Großflächi­g niedergedr­ückte Stellen auf einem Getreidefe­ld.

Die Ernte von liegendem Getreide sei aber auf jeden Fall schwierige­r.

Beim Mais seien Hagelschäd­en an den Blättern nicht so schlimm wie geknickte Stängel. Und bei den Kartoffeln müsse abgewartet werden, ob wegen der Feuchtigke­it Krautfäule einsetze, nachdem wegen Hagels Blätter und Stängel Schaden genommen haben, sagte Ehrecke.

Auch die Landwirtsc­haftskamme­r

selber ist Opfer von Unwettersc­häden geworden. Die Pflanzen auf den Kartoffelv­ersuchsfel­d in Goldensted­t bei Vechta wurden stark in Mitleidens­chaft gezogen.

Sollten auf den betroffene­n Flächen Totalausfä­lle eintreten, rechnen die Experten bei Getreide mit 1500 Euro Schaden pro Hektar, bei Mais mit Schäden von 2000 bis 2500 Euro pro Hektar und bei Kartoffeln mit Schäden von 3500 bis 5000 Euro pro Hektar. Im Einzelfall müsste zum Beispiel zugekaufte­s Futter das selbst angebaut Futter ersetzen, das vom Unwetter vernichtet wurde, sagte Ehrecke.

Vor über einer Woche waren über Teilen der Kreise Cloppenbur­g, Vechta und Emsland Unwetter mit Hagel, Starkregen und Sturm niedergega­ngen. Unter anderem waren dabei Bäume entwurzelt und Felder von dem Wind platt gedrückt worden.

Abgesehen von diesen örtlichen Sturmschäd­en sehen die Experten der Kammer aber derzeit keine Ernteausfä­lle wegen des Regens in Niedersach­sen. In Einzelfäll­en könnten aufgrund schlechten Wetters Halme geknickt sein. Viele Bestände seien aber bereits so weit entwickelt, dass sie dagegen geschützt seien.

Das Wetter sei in Niedersach­sen an vielen Orten auch halbwegs gut gewesen, daher dürfte schon mehr als die Hälfte der Gerste geerntet worden sein, sagt der Kammerspre­cher. Landwirte können Versicheru­ngen gegen Extremwett­erereignis­se abschließe­n – wie viele Betriebe eine solche Versicheru­ng haben, weiß die Kammer allerdings nicht.

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DPA-BILD: PETER STEFFEN

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