Lnwetter setzen den Feldern zu
Genaues Ausmaß möglicher Schäden ist allerdings noch unklar
Die Unwetter, die in den vergangenen Wochen über die Kreise Cloppenburg, Vechta und Emsland hereinbrachen, knickten nicht nur Bäume um. Ist nun die Ernte in Gefahr?
OLDENBURGER LAND – Eine Woche nach den verheerenden Unwettern in Teilen der Landkreise Cloppenburg, Vechta und Emsland stehen die Schäden für die Landwirtschaft noch nicht genau fest. „Die Landwirte melden sich peu à peu, wir haben noch keinen exakten Überblick“, sagte der Sprecher der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Wolfgang Ehrecke.
Es müssten noch einige Tage vergehen, bis klar sei, wie stark die Flächen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auf vielen Weizenfeldern seien die Halme zu Boden gedrückt worden. „Dort muss sich zeigen, ob die einzelnen Pflanzen zerstört, die Halme gänzlich umgeknickt sind, oder ob der Wuchs doch noch weitergeht“, sagte Ehrecke. Folgen eines Unwetters: Großflächig niedergedrückte Stellen auf einem Getreidefeld.
Die Ernte von liegendem Getreide sei aber auf jeden Fall schwieriger.
Beim Mais seien Hagelschäden an den Blättern nicht so schlimm wie geknickte Stängel. Und bei den Kartoffeln müsse abgewartet werden, ob wegen der Feuchtigkeit Krautfäule einsetze, nachdem wegen Hagels Blätter und Stängel Schaden genommen haben, sagte Ehrecke.
Auch die Landwirtschaftskammer
selber ist Opfer von Unwetterschäden geworden. Die Pflanzen auf den Kartoffelversuchsfeld in Goldenstedt bei Vechta wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.
Sollten auf den betroffenen Flächen Totalausfälle eintreten, rechnen die Experten bei Getreide mit 1500 Euro Schaden pro Hektar, bei Mais mit Schäden von 2000 bis 2500 Euro pro Hektar und bei Kartoffeln mit Schäden von 3500 bis 5000 Euro pro Hektar. Im Einzelfall müsste zum Beispiel zugekauftes Futter das selbst angebaut Futter ersetzen, das vom Unwetter vernichtet wurde, sagte Ehrecke.
Vor über einer Woche waren über Teilen der Kreise Cloppenburg, Vechta und Emsland Unwetter mit Hagel, Starkregen und Sturm niedergegangen. Unter anderem waren dabei Bäume entwurzelt und Felder von dem Wind platt gedrückt worden.
Abgesehen von diesen örtlichen Sturmschäden sehen die Experten der Kammer aber derzeit keine Ernteausfälle wegen des Regens in Niedersachsen. In Einzelfällen könnten aufgrund schlechten Wetters Halme geknickt sein. Viele Bestände seien aber bereits so weit entwickelt, dass sie dagegen geschützt seien.
Das Wetter sei in Niedersachsen an vielen Orten auch halbwegs gut gewesen, daher dürfte schon mehr als die Hälfte der Gerste geerntet worden sein, sagt der Kammersprecher. Landwirte können Versicherungen gegen Extremwetterereignisse abschließen – wie viele Betriebe eine solche Versicherung haben, weiß die Kammer allerdings nicht.