Bilder von hypnotischer Ruhe
„Seelenmaler“Conrad Sevens im Bremer Overbeck-Museum
In der Bremer Ausstellung werden die Gemälde von Sevens mit Arbeiten von Fritz und Hermine Overbeck kombiniert. Zu sehen ist sie bis zum 1. Oktober.
BREMEN – Nebelverhangene Konturen und Horizonte, die allenfalls zu erahnen sind: Das ist das Grundthema der Sommerausstellung, die am Sonntag im Bremer OverbeckMuseum eröffnet worden ist. Unter dem Titel „Geahnte Horizonte“sind 30 Bilder des Düsseldorfer Malers Conrad Sevens ( Jahrgang 1940) zu sehen, wie Museumsleiterin Katja Pourshirazi erläutert.
Geahnte Horizonte
Seinen Werken stellt sie 40 ausgewählte Arbeiten des Worpsweder Malerpaares
Fritz und Hermine Overbeck gegenüber. „Es sind Motive, die ebenfalls die geradezu hypnotische Weite und die Ruhe menschenleerer Landschaften thematisierten.“
Von Kennern wird Sevens auch als „Seelenmaler“bezeichnet, weil er als erklärter „Postromantiker“in der Tradition von Caspar David Friedrich und William Turner die Natur zum Spiegelbild menschlicher Stimmungen, Gefühle und Sehnsüchte macht.
„Er lotet den Grenzbereich
zwischen Abstraktion und Landschaftsmalerei aus“, erklärt Pourshirazi. Von einem rätselhaften Leuchten durchdrungen, erschienen die Bilder wie Seelenlandschaften: „Entrückt und empfindsam, ruhig und doch fließend.“
Conrad Sevens studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie und später auch an der Académie des Beaux-Arts in Paris. Seit etwa 50 Jahren arbeitet er als freischaffender Künstler.
Die Schau „Geahnte Horizonte“läuft bis zum 1. Oktober. Danach soll das Haus wegen Sanierungsarbeiten zunächst geschlossen bleiben. Wieder eröffnet wird es am 12. November mit Fotos von Jost Wischnewski. Unter dem Titel „Abbau – Interpretation einer Wirtschaftslandschaft“präsentiert er Bilder, die Torfabbau-Flächen rings um Worpswede heute und in Gegenüberstellung zu den Gemälden Fritz und Hermine Overbecks zeigen.
Gründungsvater
Das Overbeck-Museum zeigt ganzjährig Werke des Malerpaares. Darüber hinaus greift die Ausstellungsstätte im denkmalgeschützten „Alten Packhaus“in der Alten Hafenstraße in Bremen-Vegesack verwandte Themen auf, etwa mit den Schwerpunkten Landschaftsmalerei oder Kunst aus Worpswede. Fritz Overbeck (1869–1909) gehört zu den fünf Gründungsvätern der Künstlerkolonie Worpswede.