Wenn das Kunstwerk aufs Handy kommt
Museum in San Francisco schickt Bilder per SMS – Zwei Millionen Anfragen
SAN FRANCISCO – Eine Kunstidee vom San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) ist zum Handy-Hit geworden. Wer mit dem Smartphone in den USA eine SMS an 572-51 schickt, mit dem Hinweis „send me“und einem Schlagwort oder einem Emoji, der erhält das Foto eines Kunstwerks aus der Museumssammlung zurück.
Die SMS-Antwort auf ein rotes Herz-Emoji ist etwa ein herzförmiges Werk des USPop-Art-Künstlers Jim Dine. Eine Anfrage mit dem Schlagwort „Schick mir deutsche Kunst“wird etwa mit einem Poster des Grafikdesigners Otl Aicher erwidert.
Das vor wenigen Wochen gestartete Projekt „Send Me SFMOMA“ist unerwartet populär. In den ersten vier Tagen seien 12000 SMS-Wünsche eingegangen, schreibt das Museum auf seiner Webseite. In der vorigen Woche habe das Programm bereits mehr als zwei Millionen SMSKunst-Botschaften rausgeschickt, sagte Mitarbeiter Keir Winesmith am Samstag der „New York Times“. Die meisten Anfragen drehten sich um etwas Positives, wie Liebe, Blumen oder Glück. Es gingen auch viele Tier-Emojis, Regenbogen oder Roboter ein.
Jede SMS setzt eine Stichwort-Suche in der Museumssammlung von mehr als 34 000 Kunstwerken in Gang. Nur etwa fünf Prozent habe in den Ausstellungsräumen Platz, erklärte das Museum. Mit der digitalen SMS-Verbreitung wollte man das große Archiv einer breiten Öffentlichkeit auf eine „lustige, neue und sehr persönliche Art“zugänglich machen.
Manche SMS-Anfragen erhalten die abschlägige Antwort „Wir konnten nichts Passendes finden“. Pech auch bei ausgefallenen Emojis, wie etwa einem Alien. „Wir haben buchstäblich keine Außerirdischen in unserer Kunstsammlung“, so Winesmith.