Nordwest-Zeitung

Wenn das Kunstwerk aufs Handy kommt

Museum in San Francisco schickt Bilder per SMS – Zwei Millionen Anfragen

- VON BARBARA MUNKER

SAN FRANCISCO – Eine Kunstidee vom San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) ist zum Handy-Hit geworden. Wer mit dem Smartphone in den USA eine SMS an 572-51 schickt, mit dem Hinweis „send me“und einem Schlagwort oder einem Emoji, der erhält das Foto eines Kunstwerks aus der Museumssam­mlung zurück.

Die SMS-Antwort auf ein rotes Herz-Emoji ist etwa ein herzförmig­es Werk des USPop-Art-Künstlers Jim Dine. Eine Anfrage mit dem Schlagwort „Schick mir deutsche Kunst“wird etwa mit einem Poster des Grafikdesi­gners Otl Aicher erwidert.

Das vor wenigen Wochen gestartete Projekt „Send Me SFMOMA“ist unerwartet populär. In den ersten vier Tagen seien 12000 SMS-Wünsche eingegange­n, schreibt das Museum auf seiner Webseite. In der vorigen Woche habe das Programm bereits mehr als zwei Millionen SMSKunst-Botschafte­n rausgeschi­ckt, sagte Mitarbeite­r Keir Winesmith am Samstag der „New York Times“. Die meisten Anfragen drehten sich um etwas Positives, wie Liebe, Blumen oder Glück. Es gingen auch viele Tier-Emojis, Regenbogen oder Roboter ein.

Jede SMS setzt eine Stichwort-Suche in der Museumssam­mlung von mehr als 34 000 Kunstwerke­n in Gang. Nur etwa fünf Prozent habe in den Ausstellun­gsräumen Platz, erklärte das Museum. Mit der digitalen SMS-Verbreitun­g wollte man das große Archiv einer breiten Öffentlich­keit auf eine „lustige, neue und sehr persönlich­e Art“zugänglich machen.

Manche SMS-Anfragen erhalten die abschlägig­e Antwort „Wir konnten nichts Passendes finden“. Pech auch bei ausgefalle­nen Emojis, wie etwa einem Alien. „Wir haben buchstäbli­ch keine Außerirdis­chen in unserer Kunstsamml­ung“, so Winesmith.

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DPA-BILD: BARBARA MUNKER SMS aus dem Museum of Modern Art

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