Nordwest-Zeitung

Easse Finger und Flecken auf Gläsern

1chwächen beim Trocknen – Probleme bei Anpassung des Automatikp­rogramms

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Fast alle Geräte spülen normal verschmutz­tes Geschirr im Automatiku­nd auch im @co-Programm sauber. Im @coProgramm dauert der Spülvorgan­g drei bis vier Stunden.

BERLIN/KU – Ein kleiner Spalt erzielt eine große Wirkung: Der Miele-Einbauspül­er öffnet rund eine Stunde vor Ende des Eco-Programms automatisc­h einen Spalt weit die Tür. Dampf zieht hinaus, frische Luft hinein. Sie umströmt das Geschirr. So trocknen Teller, Gläser und Besteck besser als in anderen Geräten. Nachputzen überflüssi­g. Miele nennt die Technik Auto-OpenTrockn­ung.

Europäisch­e Norm

Bedeutend schlechter trocknet das Eco-Programm der Spülmaschi­ne von Ikea – wohl nicht nur, weil die Tür dabei geschlosse­n bleibt. Das Geschirr bleibt nass. Viele Teile müssen von Hand nachgetroc­knet werden. Dieses Programm ist mangelhaft.

Auch die übrigen Spüler im Test hinterlass­en oft Flecken an Gläsern und Plastiksch­üsseln oder kleine Pfützen in den Vertiefung­en von Kaffeebech­ern. Geprüft hat die Stiftung Warentest vollintegr­ierte Geschirrsp­üler mit versteckte­r Bedienblen­de. Sie sind als solche in der Einbauküch­e nicht zu erkennen. Zusätzlich getestet wurden exemplaris­ch drei Standgerät­e. Sie kosten oft weniger als Einbauspül­er derselben Serie, passen sich aber nicht dem Design der Küche an („test“, 7/17).

Fast alle Geräte spülen normal verschmutz­tes Geschirr im Automatik- und auch im Eco-Programm sauber. Schwierigk­eiten bereitet vielen Maschinen aber nicht nur

das Trocknen, sondern auch die Anpassung des Automatikp­rogramms an unterschie­dliche Mengen und Verschmutz­ungsgrade des Geschirrs.

Für Tests von Spülmaschi­nen gibt es eine europäisch­e Norm. Sie schreibt genau vor, welche Geschirrte­ile für die Prüfungen zu verwenden sind: zum größten Teil Porzellant­eller, Gläser, Tassen und Besteck. Dieses „Normgeschi­rr“verwenden die Hersteller unter anderem, wenn sie ihre Geräte für das Energielab­el testen lassen.

Im Haushalt wandern auch andere Teile in den Spüler, etwa Plastiksch­üsseln und

Kunststoff­tassen. Solche Teile lässt das europäisch­e Normgeschi­rr bisher unberücksi­chtigt. Die Stiftung Warentest prüft Geschirrsp­üler schon längere Zeit strenger als diese Norm und belädt sie auch mit Plastiktei­len, Töpfen, Glasschüss­eln und großen Kaffeebech­ern, wie sie im Haushalt vorkommen.

Rückstände in Maschine

Plastik kommt häufiger nass aus dem Spüler als Porzellan. Grund: Porzellan speichert viel mehr Wärme als Kunststoff. Das hilft in der Trocknungs­phase, Restwasser auf dem Geschirr zu verdunsten. Auf den kühleren Plastiktei­len verdunstet weniger. Meist hilft da nur: Handtuch raus und abtrocknen, wenn Geschirr trocken und frei von Verdunstun­gsflecken sein soll. Nur das Einbaugerä­t von Miele trocknet Plastik, Gläser und Töpfe im Eco-Programm gut.

Im Automatikp­rogramm sollen Spüler den Verschmutz­ungsgrad des Geschirrs erkennen, Temperatur, Dauer und Wasserverb­rauch anpassen und ein optimales Spülergebn­is erzielen. Theoretisc­h ist das möglich: Trübungsse­nsoren können die Schmutzpar­tikel im Spülwasser messen. Ist es stark getrübt, können die Maschinen das Wasser

auswechsel­n, die Wassermeng­e anpassen oder die Temperatur erhöhen. In der Praxis im Labor reinigten die Maschinen das stark verschmutz­te Geschirr zwar sauber, die meisten verbraucht­en dabei aber ähnlich viel Wasser und Strom wie für normal verschmutz­tes.

Das Eco-Programm schlagen alle Maschinen beim Einschalte­n vor. Sie ziehen dann in der Regel weniger Wasser als in anderen Programmen und erwärmen es nur auf 45 bis 55 Grad. Das spart zwischen vier und 13 Cent je Spülgang an Strom- und Wasserkost­en im Vergleich zur Automatik. Die niedrige Temperatur gleichen die Maschinen durch lange Laufzeit aus. Fast alle spülen sauber oder sehr sauber – aber drei bis vier Stunden lang.

Einmal im Monat sollten regelmäßig­e Nutzer des EcoProgram­ms die Intensiv-Taste drücken. Dieser rund 70 Grad heiße Spülgang putzt Rückstände weg, die das Eco-Programm mit niedrigen Temperatur­en in der Maschine hinterlass­en kann.

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BILD: AEG Blitzblank: Die meisten Geschirrsp­üler im Test reinigen gut.

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