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Stadtmuseum feiert Eisenbahn-Jubiläum mit einem bunten Wochenendprogramm
OLDENBURG/NIG – Vor genau 150 Jahren, am 15. Juli 1867, wurde die Eisenbahnstrecke Oldenburg – Bremen eröffnet. Dieses Jubiläum feierte das Stadtmuseum mit einem bunten Wochenendprogramm rund um die Ausstellung „Höchste Eisenbahn“. So konnten junge und alte Bahnfans beispielsweise am Samstag eine Stadtrundfahrt mit einem historischen Schienenbus aus dem Jahr 1959 machen. Im alten Triebwagen mit den charakteristischen Holzbänken tuckerten die Besucher vom Hauptbahnhof über Sandkrug, Wüsting und Ofenerdiek zurück nach Oldenburg und konnten Rangierfahrten über Brücken und zum Hafen miterleben. Dazu gab es Informationen über die technischen Bauwerke, und gestandene Eisenbahner berichteten von ihren eigenen beruflichen Erfahrungen bei der Bahn.
Am Sonntag zeigte Volker Dreyhaupt in einem Dia-Vortrag eigene Fotos und die seines Vaters Klaus-Dieter, die
Einblick in „Die Eisenbahn in Oldenburg von 1962 bis 2017“gaben. Die Geschichte seit den Anfängen der „Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn“(GOE) beleuchteten die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Lioba Meyer, und Kulturvermittler Dirk Meyer jeweils in Führungen durch die Ausstellung. „Der Oldenburger
war ja zuweilen auch ein kleines Lästermaul“, erklärte dort etwa Dirk Meyer. „GOE hieß nämlich im Volksmund auch ’Ganz ohne Eile’.“Dass die Bedeutung der Bahn für das Oldenburger Land weit über solche Frotzeleien hinaus ging belegte Meyer anhand von Zahlen und historischen Fakten. So arbeiteten in
der Hochphase bis zu zehn Prozent der Oldenburger Bevölkerung für die Eisenbahn, erklärte er. „Darüber hinaus waren die Beschäftigten in einem dichten Netz von Vereinen, Clubs und Sozialwerken bis hin zu Chören und Orchestern organisiert“, so Meyer. „Eisenbahner konnten fast ihr gesamtes Privatleben mit anderen Eisenbahnern verbringen. Dadurch entstand auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das es so heute gar nicht mehr gibt.“
Besondere Bedeutung hatte seit jeher der Güterverkehr, dessen Aufkommen das des Personenverkehrs in früheren Zeiten um gut das Zehnfache überstieg. „Die Fracht reichte bis hin zu Fäkalien“, erklärte Meyer. „Oldenburger Qualitätsfäkalien wurden so per Zug als Dünger nach Westfalen gebracht.“
In alten Gepäckwagen entlang der Ausstellung sind Lernstationen für Kinder untergebracht. „In einen Wagen passen bis zu zehn Kinder“, erklärte Meyer schmunzelnd. „Bei Erwachsenen weiß ich das nicht, die waren immer stärker als ich.“An einer Fotostation können sich die Gäste außerdem per Greenscreen-Verfahren in historische Eisenbahnumgebungen hineinfotografieren und sich an einem Zugsimulator selbst als Lokführer ausprobieren.