Im Mais-Dschungel gestrandet
Ae 1amstag startete die Labyrinth-Saison auf dem Bartels-Hof
Allein am Samstag suchen über 200 Menschen den Weg aus dem Mais. Bis September kann man sich munter verirren.
OLDENBURG – Bevor man das Maisfeld erkennt, deuten am vergangenen Samstag bereits einige Pkw darauf hin, dass hier, am Sackhofsweg 46, etwas Sehenswertes im Mais zu vermuten ist. Nein, Kornkreise sind es nicht, keine Außerirdischen.
Von einem Aussichtsturm aus 22 Metern Höhe ist das imposante Mähwerk von Landwirt Kurt Bartels (53) zu bewundern. Seit 2000 organisieren er und seine Helfer im Abstand von zwei Jahren ein vielseitiges Programm.
Der Eingang des ,Irrfeldes’ ist noch beschriftet, aber ab hier muss man seiner Intuition trauen, um den Ausgang des über zwei Kilometer lan-
gen Wegesystems zu finden. Die Vegetation kann jedenfalls nicht zur Orientierung genutzt werden – auch der Blick in den Himmel stellt keine wirkliche Stütze dar, die Wolken ziehen ohne einen Ratschlag weiter.
Der vergnügliche Lärm derer, die abseits des Labyrinthes auf Kettcars fahren, auf Ponys reiten, in der Strohburg spielen oder vorzüglichen Kuchen genießen, lässt grobe Richtungen schätzen. Vom Turm werden Anweisungen
heruntergerufen: „Du musst rechts lang! RECHTS!“Allerdings bleibt auch hier offen, wer sich angesprochen fühlen darf und welches rechts perspektivenabhängig gemeint ist.
Wortfetzen wehen durch die Gänge und häufig trifft man bekannte Gesichter hinter den Ecken. Man hilft sich gegenseitig. Birte zählt sicherlich zu den Expertinnen, sie wohnt mit ihrer Familie ganz in der Nähe des Hofes und hat die Labyrinthe der vergangenen Saisons bestritten. Sie und ihre Familie haben sich in drei Teams aufgeteilt, jedes Team verfügt über ein WalkieTalkie – „Over and out“. Eine andere Familie setzt auf den richtigen Riecher ihres kleinen Labradors. Doch ob Ben weiß, welche Spur denn nun die richtige ist?
Neben der Strategie, möglichst schnell den Ausgang zu finden (die Bestzeit liegt bei ca. 19 Minuten), besteht der Anspruch, alle versteckten Antworten zu finden. Am Eingang bekommen die Gäste nämlich Fragebögen zu landwirtschaftlichen Themen.
Die Antworten finden sie auf ihren Wegen durch das Labyrinth. Acht Informationstafeln hat Bartels versteckt. So führen die Sackgassen zwar nicht zum Ausgang, bereichern aber an Wissen. Darüber hinaus dienen Preise für große und kleine Entdecker als Anreize, Antworten und Auswege im Maisfeld ausfindig zu machen. Bis Ende September, dann muss Bartels den Mais ernten.