Mehr Polizei soll Fest friedlicher machen
Übergriffe in Schorndorf – Vier Migranten wegen sexueller Übergriffe verdächtig
Bei einem sonst immer friedlichen Volksfest kommt es zu sexuellen Belästigungen. Die Ge> walt richtete sich gegen Festgäste und Polizisten.
SCHORNDORF – Als Reaktion auf Krawalle und sexuelle Übergriffe auf junge Frauen will die Stadt Schorndorf ihr Stadtfest mit mehr Polizei sichern. Auch werde die Polizei an den beiden letzten Tagen der „Schorndorfer Woche“dunkle Ecken auf dem Festgelände stärker ausleuchten, kündigte der Aalener Polizeipräsident Roland Eisele am Montag in Schorndorf an.
Bei dem Stadtfest östlich von Stuttgart wurden in der
Nacht zum Sonntag Festgäste und Polizisten aus einer Ansammlung von rund 1000 jungen Menschen im Schlosspark heraus angegriffen. Außerdem wurden laut Polizei zwei Frauen von Flüchtlingen begrapscht. „Die Polizei hatte die Situation nicht immer im
Griff“, räumte Eisele ein. Aber: „Ein Ausnahmezustand ist für mich etwas anderes.“
Vor den Krawallen hätten vor allem Abiturienten und Realschüler auf dem Volksfest gefeiert, sagte der Oberbürgermeister der Stadt, Matthias Klopfer (SPD), dem SWR. „Es war wie immer: Viele, viele Abiturienten und Realschüler haben bei uns im Schlosspark gefeiert. Und dann kam es nach Mitternacht zur Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen.“Später seien auch mehrere Menschen mit Migrationshintergrund oder Asylbewerber hinzugekommen – dies sei aber nicht der Großteil gewesen.
Den Opfern der sexuellen Übergriffe, einer 17-Jährigen und einer 25-Jährigen, sprach der Oberbürgermeister sein Mitgefühl aus: „Das ist kein Kavaliersdelikt.“
Der Aalener Polizeipräsident berichtete, angesichts der Gewalt in dem Park hätten die Beamten sich zeitweise zurückgezogen und dann die Lage mit aus anderen Orten zur Hilfe gerufenen, verdoppelten Kräften wieder unter Kontrolle gebracht. Man habe die Personalien von drei jungen Afghanen aufgenommen, die die jüngere Frau belästigt haben sollen. Als tatverdächtig im zweiten Fall gilt ein junger Iraker. Alle Männer seien auf freiem Fuß, es sei kein Haftbefehl erlassen worden.
In beiden Fällen sei Alkohol im Spiel gewesen ebenso wie bei den Angriffen im Schlosspark, berichtete Eisele. In der Stadt im Rems-MurrKreis leben rund 40 000 Menschen. Die Gemeinde hat etwa 700 Flüchtlinge aufgenommen.
Auch bei einem Fest in Böblingen wurden sexuelle Übergriffe bekannt. Laut Polizei wurde in Böblingen eine Gruppe betrunkener afghanischer Asylbewerber am Samstagabend am Rande eines Holi-Festivals aggressiv.